Ost-Ausschuss und Osteuropaverein verschmelzen

Ost-Ausschuss und Osteuropaverein verschmelzen

Die deutsche Wirtschaft erhält eine vereinte, große Regionalinitiative: Nach einjähriger Vorbereitungszeit stimmten die Mitglieder des Ost-Ausschusses und des Osteuropavereins der deutschen Wirtschaft am 23. März 2018 in getrennten Sitzungen in Berlin einstimmig für die Verschmelzung der beiden traditionsreichen Vereine zum „Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft e.V.“

„Der heutige Schritt ist historisch“, sagte der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Wolfgang Büchele. „Für die deutschen Unternehmen im Ost-Geschäft gibt es ab sofort eine gemeinsame Telefonnummer. Wir bündeln unsere individuellen Qualitäten und vertreten die Interessen der deutschen Wirtschaft gegenüber der Bundesregierung und unseren 29 Partnerländern jetzt mit einer gemeinsamen und noch stärkeren Stimme.“

„Ergebnis der Verschmelzung: 1+1 = 3“

„Das Ergebnis unserer Gespräche lässt sich in die Gleichung 1+1=3 übersetzen“, betonte C.L. Theodor Wuppermann, Vorsitzender des Osteuropavereins der deutschen Wirtschaft. „Mit der Verschmelzung schaffen wir für die Mitglieder beider Verbände einen großen Mehrwert: Wir vereinen unsere Netzwerke, vergrößern das Angebot an Konferenzen, Delegationsreisen und Arbeitskreisen und erschließen Synergieeffekte. Ich freue mich sehr, dass mit dem gemeinsamen Verband auch die Vertretung der Interessen des Mittelstands einen größeren Stellenwert erhält.“

Die einheitliche Regionalinitiative hat rund 400 Mitgliedsunternehmen und wird von fünf Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft getragen: Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Bundesverband deutscher Banken, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels und Zentralverband des Deutschen Handwerks. Der BDI stellt als größter Trägerverband den Schatzmeister des Vereins.

„Die Interessen der deutschen Wirtschaft zu bündeln und in Osteuropa kraftvoll zu vertreten, war immer ein Ziel des BDI. Als Trägerverband sind wir sehr froh, dass dies nun gelungen ist und wir damit als deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich wirklich hervorragend aufgestellt sind“, sagte Stefan Mair, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI.

Ost-Handel größer als deutscher Handel mit den USA und China

Die vereinigte Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft betreut zukünftig 29 Länder: die EU-Länder Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, und die baltischen Staaten, die Länder des Westbalkans sowie alle aus der früheren Sowjetunion hervorgegangenen Staaten.

Auf die 29 Partnerländer entfiel 2017 ein Handelsvolumen von 426 Milliarden Euro und damit fast 20 Prozent des deutschen Außenhandels, mit steigender Tendenz. Insgesamt ist die Region für die deutschen Unternehmen wirtschaftlich bedeutender als die Wirtschaftssupermächte China und USA (zusammen 358 Milliarden Euro Handelsvolumen oder 15 Prozent des deutschen Außenhandels).

Verschmelzung der Gremien und der Geschäftsführung

Mit der Eintragung des neuen Verbands in das Vereinsregister wird für Mai 2018 gerechnet. Neuer Vorsitzender des gemeinsamen Verbands wird Wolfgang Büchele, seine Stellvertreter sind C. L. Theodor Wuppermann und Klaus Schäfer. Vorsitzender der

Geschäftsführung wird der bisherige Geschäftsführer des Ost-Ausschusses Michael Harms. Zugleich wird die bisherige Geschäftsführerin des Osteuropavereins Ute Kochlowski-Kadjaia ebenfalls Geschäftsführerin des neuen Verbands.

Beide Berliner Geschäftsstellen der Verbände werden in den Räumen der Ost-Ausschuss-Geschäftsstelle in Berlin zusammengeführt. Dort arbeiten nunmehr 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der gemeinsame Verband unterhält zudem am alten Hauptsitz des Osteuropavereins in Hamburg eine Geschäftsstelle.

Zur Geschichte der beiden Verbände:

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. ist die älteste Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft (Gründung: 1952). Trägerverbände des Ost-Ausschusses sind BDI, GDV, ZDH, AVE und Bankenverband. Die Zahl der Mitgliedsunternehmen liegt bei 230. Der Ost-Ausschuss unterstützt deutsche Unternehmen in bislang 21 Ländern Südost- und Osteuropas, des Südkaukasus sowie Zentralasiens. Weitere Informationen: www.ost-ausschuss.de

Der Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft e.V. wurde 1989 als Länderverein zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen und Völkerverständigung zwischen der Bundesrepublik und den Staaten Mittel-, Südost- und Osteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens mit Sitz in Hamburg und Berlin gegründet. Er hat aktuell 172 Mitgliedsunternehmen. Der Verband, der von 1990 bis 2014 den Namen Ost- und Mitteleuropa Verein e.V. (OMV) führte, unterstützt insbesondere deutsche mittelständische und Familienunternehmen aktiv bei der Markterschließung. Die Arbeit des Vereins begann ursprünglich in den mittelosteuropäischen Nachbarländern Polen, Tschechische Republik und Ungarn und erstreckt sich heute auf 29 Länder. Weitere Informationen:www.osteuropaverein.org

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