Oreschkin prognostiziert eine ernsthafte Verschlechterung der Wirtschaftslage im zweiten Quartal

Oreschkin prognostiziert eine ernsthafte Verschlechterung der Wirtschaftslage im zweiten Quartal

Die Situation in der Wirtschaft wird sich im zweiten Quartal deutlich verschlechtern, sagte der Berater des Präsidenten und ehemalige Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin. Er hält es für wichtig, in der gegenwärtigen Situation schnell zu handeln.

„Was Russland betrifft, werden wir für das zweite Quartal natürlich ernsthafte negative Zahlen erhalten. Auch hier ist eine rechtzeitige Reaktion wichtig, damit die Tiefe dieser Krise ausgeglichen werden kann“, so Oreschkin in der TV-Sendung Moskau.Kreml.Putin.

Die Behörden haben bereits diverse Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmern und der Bevölkerung ergriffen. In Zukunft werden neue Entscheidungen getroffen, die Situation wird vom russischen Präsidenten Wladimir Putin kontrolliert, erinnerte Oreschkin. „In Rekordzeit werden neue Tools erstellt. Es ist klar, dass immer eine gewisse Feinabstimmung erforderlich ist, aber wir sehen bereits, dass Banken in diesen Prozess aktiv involviert sind. Hier wird der Präsident die volle Kontrolle haben; er wird verlangen, dass jeder seine Aufgaben erfüllt.“

Die Zentralbank geht davon aus, dass das russische BIP bis Ende 2020 aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus im negativen Bereich liegen wird. Laut der Vorsitzenden Elvira Nabiullina, wird der Hauptschlag für die Wirtschaft im zweiten Quartal erfolgen. Am 21. März war die Regulierungsbehörde noch zuversichtlich, dass die russische Wirtschaft nach den Ergebnissen des Jahres eine positive BIP-Dynamik beibehalten werde.

Die Zeitung Iswestia berichtete unter Berufung auf eine regierungsnahe Quelle könnte das Haushaltsdefizit Russlands Ende 2020 etwa 5,6 Billionen Rubel (etwa 70 Milliarden Euro) erreichen. Ende Februar wurde noch ein Überschuss von 900 Milliarden erwartet (Einnahmen von 20,6 Billionen Rubel standen Ausgaben von 19,7 Billionen gegenüber).

Durch die stark gefallenen Ölpreise werden die Haushaltseinnahmen nur noch bei 15,2 Billionen Rubel liegen. Berücksichtigt man auch die Kosten des Kaufes von Sberbank-Aktien durch die Zentralbank werden die Ausgaben laut Prognose auf 20,8 Billionen Rubel steigen. Das Haushaltsdefizit beliefe sich somit auf rund 5,6 Billionen Rubel. Die Lücke im Budget soll mit 2 Billionen Rubel aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds (NWF), mehr als eine Billion Rubel aus zusätzlichen Quellen angezogen und auf dem Markt geliehene Gelder geschlossen werden.

Zum 1. April betrug das Vermögen des NWF 12,855 Billionen Rubel (etwa 160 Milliarden Euro). Bis Ende des Jahres 2020 werden rund 7 Billionen Rubel im Nationalen Wohlfahrtsfonds (NWF) verbleiben, sagte gestern der russische Finanzminister Anton Siluanow.

[hrsg/russland.NEWS]

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