Ölkonzern Rosneft meldet Gewinneinbruch von mehr als 68 Prozent

Ölkonzern Rosneft meldet Gewinneinbruch von mehr als 68 Prozent

Der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn des russischen Ölkonzerns Rosneft belief sich in der ersten Jahreshälfte auf 245 Milliarden Rubel (umgerechnet rund 2,6 Milliarden Euro). Das sind 68,3 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Unternehmen meldet.  

Der Umsatz von Rosneft belief sich im Berichtszeitraum auf insgesamt 4,263 Billionen Rubel (50 Milliarden Euro), was einem Rückgang von 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gewinn- und Umsatzdynamik wurde durch den Rückgang der Ölpreise, die Stärkung des Rubelkurses sowie die Höhe des Leitzinses der Zentralbank negativ beeinflusst. Das Unternehmen wies außerdem darauf hin, dass die Ergebnisse durch nicht zahlungswirksame und einmalige Faktoren beeinflusst wurden. 

Der freie Cashflow belief sich in der ersten Jahreshälfte auf 173 Milliarden Rubel (1,8 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor lag er bei 700 Milliarden Rubel (7,5 Milliarden Euro), was einem Rückgang von 75 Prozent entspricht. 

Konzernchef Setschin begründete am Samstag den Einbruch mit Produktionssteigerungen der Opec-Staaten wie Saudi-Arabien, Irak und Kuwait. Diese Maßnahmen hätten zu einem Preisverfall geführt. Die Gruppe aus Opec-Staaten und ihren Verbündeten wie Russland hatte nach jahrelangen Förderkürzungen in diesem Jahr eine Kehrtwende vollzogen, um Marktanteile zurückzugewinnen. Setschin erwartet im vierten Quartal 2025 und 2026 einen Überschuss von 2,6 Millionen bzw. 2,2 Millionen Barrel pro Tag auf dem globalen Ölmarkt. 

Der Vorstandsvorsitzende von Rosneft erklärte außerdem, dass das Tempo der Leitzinssenkungen durch die Bank von Russland weiterhin zu langsam sei. Er vertrat die Ansicht, dass die anhaltende Beibehaltung eines hohen Zinssatzes zu einer übermäßigen Stärkung des Rubels führt, was sowohl dem Staatshaushalt als auch den Exporteuren – einschließlich der Ölgesellschaften – Verluste beschert. Zusätzlich erhöhe der hohe Zinssatz die Kosten für den Schuldendienst, verringere den Gewinn und die finanzielle Stabilität der Kreditnehmer und „untergrabe ihr Investitionspotenzial”, so Setschin. 

Auch der russische Mineralölkonzern Lukoil vermeldete einen Gewinneinbruch für die erste Jahreshälfte. Wie das Unternehmen mitteilte, belief sich der IFRS-Nettogewinn im ersten Halbjahr 2025 auf 287 Milliarden Rubel (3,1 Milliarden Euro) und war damit halb so hoch wie im Vorjahr (591,5 Milliarden Rubel/6,3 Milliarden Euro). Die Umsatzerlöse sanken um fast 17 Prozent auf 3,6 Billionen Rubel (38,5 Milliarden Euro), nach 4,333 Billionen Rubel (46,3 Milliarden Euro) im Vorjahr. 

 

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