Norwegen löst Russland als wichtigsten Gaslieferanten für Europa ab

Norwegen löst Russland als wichtigsten Gaslieferanten für Europa ab

Das norwegische Öl- und Gasunternehmen Equinor ist zum wichtigsten Gaslieferanten für Europa geworden und hat damit die russische Gazprom abgelöst, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Im vergangenen Jahr deckte Norwegen 30 Prozent des gesamten Gasverbrauchs der Europäischen Union. Zwei Drittel der Lieferungen erfolgten durch Equinor.

Vor dem Krieg in der Ukraine lieferte die russische Gazprom fast 35 Prozent des gesamten Gases nach Europa, und im Jahr 2023 wurde Norwegen zum Marktführer beim Gasverkauf. Von den mehr als 109 Milliarden Kubikmetern Erdgas wurden etwa zwei Drittel vom norwegischen Unternehmen Equinor verkauft. Nach Angaben von Bloomberg liefert das norwegische Troll-Feld 10 Prozent aller Lieferungen in die EU.

Trotz des rückläufigen Anteils von Gazprom bleibt Russland nach den USA der zweitwichtigste LNG-Lieferant für Europa. Experten zufolge werden sich die Lieferungen an die EU-Märkte im Jahr 2023 auf 16,4 Millionen Tonnen belaufen, wobei Spanien (5 Millionen Tonnen), Belgien (5 Millionen Tonnen) und Frankreich (3,6 Millionen Tonnen) die größten Abnehmer sein werden. Es sei daran erinnert, dass die EU die Verhängung von Sanktionen gegen den Import von Flüssiggas aus Russland diskutiert.

Gazprom, einst die Aushängeschild Russlands, machte im vergangenen Jahr erstmals seit 1999 keinen Gewinn und rutschte in die Roten Zahlen. Unter dem Strich verbuchte der Konzern 2023 einen Verlust von 6,3 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 12,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Gleichzeitig sank der Umsatz von Gazprom im Vergleich zu 2022 um 27 Prozent, während die Einnahmen aus dem Gasgeschäft um 43 Prozent auf 44,1 Milliarden Euro zurückgingen. Nach der Veröffentlichung der Zahlen gaben die Aktien des Gasriesen um 4,2 Prozent nach.

[hrsg/russland.NEWS]

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