Neuer Warenkorb verspricht Russen besseres EssenFoto: © Leif Hesse 2017

Neuer Warenkorb verspricht Russen besseres Essen

Der Verbraucherkorb in Russland wird sich im Bereich der Lebensmittel um 30 Prozent füllen. Daran arbeitet das russische Arbeitsministerium, wie Izvestia berichtet. Der Verbraucher- oder Warenkorb, besteht aus Lebensmitteln, Non-Food-Artikeln und Dienstleistungen.

50 Prozent der Gesamtkosten entfallen auf Lebensmittel. In europäischen Ländern liegt dieser Wert bei 20 Prozent. Er definiert eine Grundmenge von Waren und Dienstleistungen, die für den Mindestverbrauch eines Erwachsenen innerhalb eines Monats berechnet wird. Der Wert dient als Basis für die Berechnung des Existenzminimums und damit für die Berechnung des Mindestlohns.

Arbeitsminister Maxim Topilin will die Zusammensetzung des Verbraucherkorbs auf eine „gesunde“ Ernährung umstellen. Dazu holte er sich Rat in der Forschungsanstalt für Ernährung und Biotechnologie. Deren Spezialisten halten es für notwendig, dem Warenkorb fünf Prozent mehr Fleisch, 16 Prozent mehr Fisch, 14 Prozent mehr Hüttenkäse und Eier, 17 Prozent mehr Gemüse und Obst sowie 11 Prozent mehr Geflügel hinzuzufügen. Weiterhin wird empfohlen, die Menge an Salz, Zucker, pflanzlichen Fetten und Brot im Korb zu reduzieren. Dies ist auf die zunehmende Zahl der Russen zurückzuführen, die an Diabetes und Übergewicht leiden.

Die im Korb enthaltenen Produkte müssen strengen medizinischen Regeln entsprechen und die Person mit der erforderlichen Menge an Energie und Nährstoffen (Proteine, Fette, Kohlenhydrate), Vitaminen und Nährstoffen versorgen, die zum Erhalt der Gesundheit notwendig sind, sagte Alexander Baturin, Chef der staatlichen Forschungseinrichtung.

„Wir können nicht sagen, dass die derzeitige Zusammensetzung des Korbs nicht den Anforderungen einer gesunden Ernährung entspricht, sagte Professor Baturin. Aber „die sozioökonomischen Bedingungen einschließlich der Ernährungsmöglichkeiten im Land ändern sich“, so der Experte. Darüber hinaus verzeichnet das Land eine Zunahme der Lebenserwartung, und es gilt, eine gesunde Langlebigkeit sicherzustellen. Deswegen musste der Warenkorb, was die Lebensmittel betrifft, angepasst werden.

Auf jeden Fall soll im neuen Verbraucherkorb der Salzgehalt aller Produkte angegeben werden. „Wir müssen den Verbrauch reduzieren“, fordert Baturin. Noch müssen Hersteller die Salzmenge in ihren Produkten nicht angeben, aber die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadzor arbeite bereits daran, „diese Situation zu korrigieren.“

Der Verbraucherkorb, so Baturin, sei aber keinesfalls ein Leitfaden für eine optimale Ernährung.  Er liefere nur das notwendige Minimum an Nahrungsmitteln, das einen Menschen mit physiologischen Standards versorgt.

Die Verabschiedung der Änderungen des neuen Warenkorbs ist für 2021 geplant.

[hub/russland.NEWS]

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