Mehrwertsteuererhöhung und Neujahrsferien drücken auf Autoverkäufe in Russland

Mehrwertsteuererhöhung und Neujahrsferien drücken auf Autoverkäufe in Russland

Im Januar 2019 stieg der Absatz neuer Personenkraftwagen und leichter Nutzfahrzeuge in Russland nach Angaben des Verbandes der europäischen Unternehmen (AEB) nur um 0,6 Prozent.

Insgesamt wurden im Januar 103.064 Pkw verkauft, das sind 600 Autos mehr als im Januar 2018. „Im Januar blieb der Automobilmarkt über der Hunderttausender-Marke und verzeichnete damit ein leichtes Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat“, sagte Jörg Schreiber, Vorsitzender der AEB. Kein gutes Ergebnis, wenn man es mit den Zahlen für den Januar 2017 vergleicht. Bis zum Januar 2018 war der Absatz von neuen Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen um 31,3 Prozent gestiegen.

Nach den guten Verkäufen im vergangenen Jahr erlebt der russische Pkw-Markt eine erste Rezession. Schreiber bewertet die neuen Zahlen dennoch „angesichts der Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes um 20 Prozentpunkte ab dem 1. Januar als positives Ergebnis“.

Zusammen mit der Ungewissheit neuer Sanktionen führe das zu „erheblichen Risiken und Unsicherheiten auf dem russischen Automobilmarkt, insbesondere im ersten Quartal“. Wladimir Bespalow, Analyst bei VTB Capital, stimmte mit ihm zu: Anfang dieses Jahres wird der Umsatz aufgrund der erhöhten Mehrwertsteuer tatsächlich niedriger ausfallen als im Vorjahr. Die Preise für Neuwagen sind seit dem 1. Januar um 1 bis 5 Prozent gestiegen, berichtete Tass.

Im Januar gibt es immer aufgrund der langen Neujahrsferien immer eine Flaute bei den Autoverkäufen, erklärten Vertreter mehrerer Autohändler der Zeitung Wedomosti. „Der Markt stagniert, neue Autos werden überhaupt nicht verkauft“, beklagte ein Vertreter eines großen Autohändlers.

Ein Mitarbeiter von Avilon, ein russisches Autohaus für Edelkarossen, stellt ebenso einen Rückgang bei der Kundenaktivität fest. Grund dafür sei die erhöhte Nachfrage im Dezember. „Unter dem Einfluss der Mehrwertsteuerhöhung und des Preisanstiegs bei einer Reihe von Marken versuchten die Kunden, vor Jahresende ein Auto zu günstigen Preisen zu kaufen, was sich natürlich auf den Absatz im Januar auswirkte.“

Nach Angaben des AEB ( .pdf) waren die Verkaufszahlen im November um 10,1 Prozent auf 167.494 und im Dezember um 5,6 Prozent auf 175.240 gestiegen.

Der AEB geht für 2019 von einem Wachstum des russischen Marktes für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge von 3,6 Prozent auf 1,87 Millionen aus. https://www.kommersant.ru/doc/3853876 Dies ist ein empfindlicher Rückschlag, da die Neuwagenverkäufe in Russland in den letzten zwei Jahren zweistellig gewachsen waren: Im Jahr 2017 um 11,9 Prozent und im Jahr 2018 um 12,8 Prozent.

[hub/russland.NEWS]

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