“Made in Russia”: Russian Export Center startete Imagekampagne für russische Hersteller im AuslandVera Podgusowa, Geschäftsführerin des Russischen Exportzentrums

“Made in Russia”: Russian Export Center startete Imagekampagne für russische Hersteller im Ausland

Das Russische Exportzentrum (REZ) ist eine staatliche Einrichtung, deren Aufgabe ist, russische Exporteure zu unterstützen. Das REZ ist ein Bindeglied zwischen dem Hersteller und potenziellen Kunden und Partnern im Ausland. russland.NEWS sprach mit der Geschäftsführerin des REZ, Vera Podgusowa:

Frau Podgusowa, was ist genau das Ziel der Kampagne „Made in Russia“?

Podgusowa: Im Rahmen des Projekts „Made in Russia“ fördern wir verschiedene Sektoren der russischen Wirtschaft und unsere führenden Marken. Dem ausländischen Endverbraucher ist ja die volle Breite der in Russland produzierten Produkten gar nicht bekannt.

Und das Image russischer Produkte, zumindest in Westeuropa, ist alles andere als positiv. Wie schaffen Sie es, gegen diese Klischees anzukämpfen?

Podgusowa: Wir wollen nicht kämpfen. Wir wollen über uns erzählen. Das ist unsere wichtigste Aufgabe. Deswegen sind wir sehr transparent und offen. Ich würde nicht sagen, dass wir mit einer negativen Einstellung konfrontiert werden, es handelt sich lediglich um fehlende Information. Wir haben eine große Studie über verschiedene Zielmärkte durchgeführt, die für uns am interessantesten sind (einschließlich Südamerika, EU-Staaten, asiatische Länder, der postsowjetische Raum). Es stellte sich heraus, dass unsere Produkte schlicht und ergreifend nicht bekannt sind. Deswegen macht das REZ Informationsvideos über unsere Hersteller, in denen wir erzählen, wie Business und Produktion in Russland funktionieren. Denn in einem Punkt muss ich Ihnen Recht geben – es gibt viele Stereotypen. Es gibt aber auch einen großen Wunsch, Russland jenseits der Klischees kennenzulernen.

Wie unterstützen sie den einheimischen Hersteller?

Podgusowa:  Wir arbeiten mit verschiedenen Ministerien und Behörden zusammen, öffentlichen Organisationen, zum Beispiel Delovaya Rossiya oder Opora Rossii, die große, kleine sowie mittlere Unternehmen vertreten und stehen im ständigen Dialog mit unseren exportierenden Kunden. Wir bieten eine freiwillige Zertifizierung, die genau so heißt: „Made in Russia“. Jeder exportorientierte Hersteller kann einen Antrag beim REZ einreichen. Dazu muss er eine große Anzahl von Dokumenten bereitstellen, einschließlich eines Zertifikats für sein Produkt. Unsere Experten prüfen alles auf Herz und Nieren. Etwa 15 Prozent der Anträge werden abgelehnt, weil sie unseren Standards nicht entsprechen. Es geht ja schließlich um unser Image als Exporteure von Waren und Dienstleistungen.

Mit wie vielen Unternehmen arbeiten Sie zusammen?

Podgusowa: Im Moment sind bei uns 200 Firmen mit mehr als 1000 Produkten registriert. Wir haben einen elektronischen Katalog von Herstellern erstellt, der auf der Website www.madeinrussia.com abzurufen ist. Hier können Sie alle Dokumentationen des Herstellers sehen und mit ihm Kontakt aufnehmen. Unsere Website ist in 8 Sprachen verfügbar, weil wir mit unseren Partnern in ihrer Sprache sprechen möchten. Wir bekommen dutzende Anfragen täglich, fast alle davon waren gezielte Anfragen.

Welche Branchen unterstützen Sie?

Podgusowa: Alle, die sich an uns wenden. Dazu gehören Maschinenbau, technologische Ausrüstungen, Kinderprodukte, Kosmetika, Damenbekleidung, Möbelhersteller, Elektrotechnik, Lebensmittelindustrie wie Schokolade und Mehl und sogar Eiscreme. Dabei handelt es sich sowohl um große als auch um kleine Unternehmen. Zu unseren Kunden zählen beispielsweise KAMAZ und Rosselmash sowie eine kleine Schuhfabrik. Für uns ist die Größe eines Unternehmens nicht so wichtig. Hauptsache ist die Qualität. 

Können Sie ein Projekt besonders hervorheben?

Podgusowa: Ein sehr gutes Beispiel ist ein Hersteller von orthopädischen Kinderschuhen. Vor der Zusammenarbeit mit dem REZ lieferten er seine Produkte nur in die GUS-Staaten. Seitdem die Firma in unser Programm aufgenommen wurde, hat sich ihre Weltkarte erweitert, es gibt Importeure aus Kanada, den USA und Europa. Eine Anfrage hat mich persönlich sehr gewundert: Ein Kunde aus Deutschland hatte Interesse an einem unserer Hersteller von Trolleybussen. Ich wusste gar nicht, dass in einigen Bundesländern Oberleitungsbusse fahren.

[Daria Boll-Palievskaya/russland.NEWS]

 

 

 

Kommentare