Kreml warnte vor drohenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten

Kreml warnte vor drohenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten

Russland ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie nach wie vor mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert, sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow. Seiner Meinung nach hat die russische Regierung gute Arbeit geleistet.

„In wirtschaftlicher Hinsicht liegt noch nicht alles hinter uns. Neue Schwierigkeiten warten auf uns, das liegt auf der Hand, wenn wir das globale Ausmaß der Krise berücksichtigen“, sagte Peskow in einem Interview in der Sendung Moskau.Kreml.Putin bei Rossija 1: „Die akuteste Phase der Epidemie und der damit einhergehenden Wirtschaftskrise wurden mit den geringstmöglichen Verlusten bestanden. Dies kann eindeutig gesagt werden.“

Er sagte, wenn Präsident Wladimir Putin nach den Entlassungen gefragt wird, er stets antworte, dass es einfach ist, eine Person zu entlassen, es aber schwieriger ist, eine gut koordinierte Arbeit zu organisieren. Deshalb werden Rücktritte und personelle Umbesetzungen erst nach einer gründlichen Analyse vorgenommen.

Peskow hoffe auch, dass es in Russland keine neuen Ausbrüche des Coronavirus geben wird.

Am Tag zuvor sagte der Chef des russischen Rechnungshofes, Alexei Kudrin, dass sich Russlands Wirtschaft derzeit in einer Stagnation befinde. Er erinnerte daran, dass die Regierung während der Krise 2008 bis 2009 schneller gehandelt und sie daher erfolgreich bewältigt habe. „Wir reagieren etwas langsam auf die Herausforderungen dieser Krise, die völlig anders ist, und unsere alten Rezepte funktionieren nicht immer. Deshalb müssen wir heute entschlossener handeln“, so Kudrin. Russlands geringe Schuldenlast sei eine gute Reserve, um die Krise zu bewältigen. „Es scheint mir, dass diese Reserve schlecht genutzt wird: Wir könnten ruhig zwei bis drei Billionen Rubel ( etwa 37,5 Milliarden Euro) ausleihen und damit sowohl die Bevölkerung als auch die Wirtschaft unterstützen.“

Nach einer Prognose der Weltbank (WB) wird Russland den maximalen wirtschaftlichen Rückgang der letzten 11 Jahre von 6 Prozent im Jahr 2020 (IWF: minus 6,6 Prozent, Zentralbank: minus 4 bis 6 Prozent, Wirtschaftsministerium: minus 4,8 Prozent) erst im Jahr 2022 endgültig kompensiert können. Gleichzeitig stellt die Weltbank fest, dass die von der Regierung bereits im Januar ergriffenen Maßnahmen zur Unterstützung armer Familien mit Kindern und zur Überwindung des Schocks der Pandemie und der späteren Senkung der Rohstoffpreise für die Wirtschaft das Wachstum der Armut im Land erheblich lindern stark eindämmen werden.

Am vergangenen Freitag berichteten Experten der Higher School of Economics in Moskau, dass sich der Realsektor der russischen Wirtschaft seit Anfang Juli zu erholen beginnt.

[hrsg/russland.NEWS]

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