Kommunikationsministerium: Blockierung von Telegram bedeutet kein Nutzungsverbot   

Kommunikationsministerium: Blockierung von Telegram bedeutet kein Nutzungsverbot  

Die Versuche der russischen Medienaufsicht Roskomnadzor, den Messengerdienst von Telegram zu blockieren, bedeuten kein Verbot seiner Verwendung, sagte der stellvertretende Kommunikationsminister Alexei Wolin. Seiner Meinung nach ist die Nutzung des Messenger absolut „legal“.

Die Blockaden sind aktiv, aber „das eine widerspricht dem anderen nicht. Die Entscheidung, den technischen Dienst zu blockieren sperren, bedeutet kein Verbot der Nutzung dieses Dienstes“, sagte Wolin.

Vor einigen Tage hatte der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten für digitale und technologische Entwicklung, Dmitri Peskow, klargestellt, dass es in Russland kein Verbot von Telegram gibt. Auf einer Sitzung des internationalen Forums Open Innovations  in Skolkovo sagte Peskov, dass nicht nur er den Messenger benutze, „sondern ein Netzwerk von über 150 russischen Universitäten mit Telegram die interne Vernetzung managt.“

Ein Gericht hatte im Herbst 2017 eine Geldstrafe von 800.000 Rubel gegen Telegram verhängt und Roskomnadzor angewiesen, ihn in Russland zu blockieren. Roskomnadzor blockiert seit April 2018 den Boten auf russischem Gebiet. Die Auseinandersetzung Konfrontation zwischen Telegram und der Aufsichtsbehörde begann, nachdem sich der Instant-Messaging-Dienst von Pawel Durow geweigert hatte, dem FSB Verschlüsselungscodes für die Korrespondenz der Benutzer zur Verfügung zu stellen.

Bisher umgeht Telegram die zahlreichen Blockaden. Das Publikum von Telegram wächst schneller als bei allen anderen Messenger-Anbietern in Russland.

Im September versicherte der Chef von Roskomnadzor Alexander Scharow, dass seine Behörde an einem neuen System zur Sperrung von Telegram und anderer verbotener Inhalte arbeite. Laut Scharow ist es nun aufgrund der Blockierung von Bypass-Mechanismen möglich, den Betrieb verbotener Ressourcen zu stören, diese jedoch nicht vollständig zu blockieren. Das gleiche passiert mit Telegram, wo nach Angaben des Leiters der Aufsichtsbehörde „kompetente und erfahrene Programmierer“ arbeiten. „Irgendwann werden wir das Piratenschiff ernsthaft zerstören.“ Roskomnadzor werde die Ergebnisse seiner Arbeit im Laufe des Jahres vorstellen.

[hrsg/russland.NEWS]

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