Ohne Reformen wird Russlands Wirtschaft 2019 im Vergleich zum Jahr 2018 weniger wachsen, urteilt der IWF. Nach den Ergebnissen des laufenden Jahres prognostizierte der IWF ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und im Jahr 2019 nur 1,5 Prozent.
2018 wird die russische Wirtschaft bei einer Inflation von 3,5 Prozent um 1,7 Prozent wachsen, und 2019 wird das Wachstum ohne strukturelle Reformen 1,5 Prozent betragen, steht in einer auf der Website der Organisation veröffentlichten Pressemitteilung des Internationalen Währungsfonds.
Der IWF stellte fest, dass sich die russische Wirtschaft nach der Rezession von 2015 bis 2016 aufgrund von Maßnahmen der Behörden und einem Anstieg der Ölpreise erholt. Die Inflation fiel unter die 4 Prozentmarke, mit der die russische Zentralbank rechnete. Dies ist auf die Erholung der Wirtschaft, eine straffe Geldpolitik und eine vorübergehende Eindämmung der Nahrungsmittel- und Energiepreise zurückzuführen.
Die mittelfristige Perspektive, so der IWF, bleibt aufgrund struktureller Probleme in der Wirtschaft und der anhaltenden Auswirkungen der Sanktionen unklar.
Die Exekutivdirektoren des IWF begrüßten die Pläne der Behörden, die Ausgaben für Gesundheit, Bildung und Infrastruktur zu erhöhen. Sie unterstützten auch die Pläne der Behörden zur Rentenreform, die dazu beitragen sollten, die negativen demografischen Trends auszugleichen. Gleichzeitig forderte der IWF Russland auf, gezieltere Ausgaben für Sozialhilfe sicherzustellen.
Die Direktoren des IWF lobten auch die Fortschritte bei der Umstrukturierung des Bankensektors. Als negativer Faktor wurde jedoch das Scheitern mehrerer großer Banken im vergangenen Jahr festgestellt.
Darüber hinaus empfahl der IWF, die Transparenz, Rechenschaftspflicht und Verwaltbarkeit staatlicher Unternehmen und des Unternehmenssektors insgesamt zu stärken. Die russischen Behörden könnten das Wachstum der Arbeitsproduktivität durch Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Förderung der Handelsintegration und weitere Diversifizierung der Exporte beschleunigen, so die Experten des IWF.
[hub/russland.NEWS]
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