IWF stuft Prognose für den Rückgang des russischen BIP auf 6,6 Prozent herab

IWF stuft Prognose für den Rückgang des russischen BIP auf 6,6 Prozent herab

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen zu globalen und länderspezifischen BIP-Trends aktualisiert. Der IWF ist der Ansicht, dass die Pandemie sich auf die Weltwirtschaft negativer ausgewirkt hat als bisher angenommen. Die Erwartungen eines weltweiten BIP-Rückgangs haben sich auf 4,9 Prozent im Jahr 2020 verschlechtert. Die Prognose für Russland verschlechterte sich auf 6,6 Prozent.

„Die COVID-19-Pandemie hatte im ersten Halbjahr 2020 einen negativeren Einfluss auf die Wirtschaftstätigkeit als erwartet, und die Erholung wird voraussichtlich reibungsloser verlaufen als zuvor prognostiziert“, so der IWF.

Der Fonds ist der Ansicht, dass Russland von den niedrigeren Kraftstoffstoffpreisen und den Folgen des Coronavirus negativ betroffen ist. Der Rubel gehört zu den Währungen, die „in den vergangenen Monaten deutlich geschwächt, aber seit April stärker geworden sind“.

Der IWF verschlechterte auch seine Erwartungen für die Weltwirtschaft im Jahr 2021 um 0,4 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Für Russland gibt es mit einem Wachstum von 0,6 auf 4,1 Prozent eine verbesserte Prognose.

Neue IWF-Prognosen für 2020:  

  • Industriestaaten: minus 8 Prozent,
  • Entwicklungs- und Schwellenländern: minus 3 Prozent,
  • Italien: minus 12,8 Prozent,
  • Spanien: minus 12,8 Prozent,
  • Frankreich: minus 12,5 Prozent,
  • Großbritannien: minus 10,2 Prozent,
  • USA: minus 8 Prozent,
  • Deutschland: minus 7,8 Prozent.

Nach der Prognose der Bank von Russland wird der Rückgang des BIP des Landes im Jahr 2020 vier bis sechs Prozent betragen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert für 2020 einen Rückgang des russischen BIP um acht bis zehn Prozent.

Zweimal im Jahr veröffentlicht der IWF eine globale Konjunkturprognose, den World Economic Outlook. Die vorige Ausgabe aus dem April hieß wertfrei Der große Lockdown.

Ihre jetzige auf die Folgen bezogenen Aktualisierung klingt düster: Eine Krise wie keine zweite, eine ungewisse Erholung.

Laut IWF ist die Prognose noch stärker als sonst mit Unsicherheiten behaftet. Es sei bisher völlig unklar, in welchem Umfang es zu weiteren Infektionswellen kommen könnte. Deswegen fordert der IWF eine verstärkte internationale Zusammenarbeit: „Die Weltgemeinschaft muss nun handeln, um eine Wiederholung dieser Katastrophe zu verhindern, indem sie globale Vorräte an wichtigen Vorräten und Schutzausrüstung anlegt, Forschung finanziert und öffentliche Gesundheitssysteme unterstützt, und effektive Bedingungen schafft, um Hilfe zu den Bedürftigsten zu bringen.“ Alle Regionen dieser Welt befinden sich auf Talfahrt, die Armut könnte massiv steigen, warnt der IWF. Um armen Ländern im Kampf gegen die Krise zu helfen, sei ein Schuldenmoratorium der G20 ein wichtiger erster Schritt.

Hoffnungsvoll blicken die IWF-Forscher allein nach China, dessen Wirtschaft sich schneller als erwartet erhole. Ihrer Prognose zufolge dürfte die Wirtschaft des Landes, in dem die Pandemie startete in diesem Jahr der immerhin um 1,0 Prozent wachsen.

[hrsg/russland.NEWS]

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