“Ich hätte gerne ein neues Auto“: Pkws werden in Russland zur Mangelware© russland.NEWS

“Ich hätte gerne ein neues Auto“: Pkws werden in Russland zur Mangelware

In Russland wurde ein Defizit festgestellt. Nein, es gibt genug Toilettenpapier und Nudeln in den Geschäften. Es gibt aber nicht genug … Autos! Im vergangenen Frühjahr überstieg die Nachfrage nach Autos in Russland zum ersten Mal das Angebot. Damals berichteten russische Autohändler fast aller Marken über ein ernsthaftes Defizit aufgrund eines Anstiegs der Nachfrage nach Neuwagen nach der Quarantäne. Ein weiterer Grund für Engpässe waren Unterbrechungen bei der Lieferung von Komponenten, saisonale Ferien in den Autowerken und die Tatsache, dass die Automobilhersteller die Arbeit einstellen mussten. Autos, die Autohändler vor der Quarantäne eingekauft wurden, werden jetzt verkauft.

Und die Russen kaufen weiterhin Autos, weil sie einen starken Preisanstieg befürchten, der durch das Defizit und durch den ein historisches Tief gesunkenen Rubelkurs verursacht. Infolgedessen ging die Zahl der Autos im freien Verkauf im Vergleich zum Vorjahr stark zurück. Im Oktober befanden sich 27.000 Autos in den Lagern, das ist 2,5-mal weniger als im Jahr 2019. Laut RIA Novosti waren mindestens 90 Prozent der Teilnehmer am heimischen Automobilmarkt mit einem Mangel an Neuwagen konfrontiert.

Die gestiegene Nachfrage und das mangelnde Angebot haben sich auf die Preisgestaltung ausgewirkt. Die Preise sind schon im August stark gestiegen. Seit Anfang des Jahres sind die Kosten für Neuwagen in Russland um 8 Prozent gestiegen. Einige Analysten gehen davon aus, dass das Wachstum von Januar bis September 12 Prozent und bei einigen Modellen 35 Prozent betrug. Die Händler glauben, dass die Preise in naher Zukunft wieder steigen und zwar um weitere 2 bis 3 Prozent. Und nach Prognosen von Experten könnten sich die Pkw-Preise bis Ende des Jahres von 5 auf 20 Prozent erhöhen.

Dabei sind nicht nur ausländische Autos teurer geworden, sondern auch im Inland produzierte Fahrzeuge – hauptsächlich aufgrund der Kosten für importierte Autoteile. Gleichzeitig stiegen die Preise sowohl für Neuwagen als auch für Gebrauchtwagen. Die Tatsache, dass Menschen während einer Krise große Einkäufe tätigen, ist ein typisches russisches Phänomen, sagen Ökonomen. Neben Autos zog die Nachfrage nach Möbeln stark an.

[hrsg/russland.NEWS]

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