Grüne Woche 2019: Russische Aussteller setzen auf Export© IGW 2019 Presse

Grüne Woche 2019: Russische Aussteller setzen auf Export

Kaum ist die Internationale Grüne Woche 2019 beendet, weist die Berliner Messe-Gesellschaft auf die im nächsten Jahr hin. Gegründet 1926, findet diese Traditionsveranstaltung 2020 zum 85. Mal statt. Seit über 90 Jahren nutzen Nahrungs- und Genußmittelproduzenten aus aller Welt die IGW zur Präsentation ihrer Produkte aus Ernährungs- und Landwirtschaft, sowie des Gartenbaus und zur Imagefestigung.

Russland war 2006 offizielles Partnerland, 2015 sogar größter ausländischer Aussteller. Davon ist nur wenig geblieben. Die Handelssanktionen als Folge der Ukraine-Krise haben ihre Spuren hinterlassen. 2016 pausierte Russlands Nahrungsmittelindustrie bei der IGW, war aber seit 2017 wieder dabei. So auch in diesem Jahr. Seit Jahren wandelt sich Russland in der Branche vom Im- zum Exporteur und will wieder stärker auf den EU-Markt. Kein Wunder, denn der schwächelnde Rubel drückt auf die Inlandskaufkraft der Russen und erleichtert gleichzeitig den Export.

Auf dem kollektiven Messestand des russischen Exportzentrums waren 2019 auf der Grünen Woche insgesamt mit 46 russischen Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie vertreten.

Wer es gerne salzig mag, der war bei Aslan Huazhev und seiner Firma Adygsalt richtig aufgehoben. Der Hersteller von Gewürzsalz, Gewürze und anderen natürlichen Naturprodukten aus Adygien im Kaukasus stellt seine Produkte schon seit mehreren Jahren auf der Grünen Woche vor. Das Besondere an dem adygeischen Salz ist, dass die Zutaten nicht gemahlen, sondern getrocknet und geschnitten werden. So bleiben die nützlichen Eigenschaften der Kräuter und Gewürze länger erhalten. Das Geheimnis liegt darin, dass das Salzkristall die nützlichen Eigenschaften von Knoblauch, Kräuter und Gewürzen wie Koriander, Bockshornklee, Bohnenkraut, Dill, Petersilie, Paprika, schwarzer Pfeffer u.a. in sich aufnimmt.

Naschkatzen und Liebhaber des Süßen kamen bei der Pastila aus Belyov im Gebiet Tula auf ihre Kosten. Das Unternehmen stellt Süßigkeiten und Marmeladen nach einer Technik aus Jahr 1881 her. Belevskaya Pastila besteht aus nur drei Bestandteilen: auf Holzfeuer gebackenen Äpfeln, Eiweiß und Zucker. Im Westen als pâte de fruits bekannt, kann man sie als „kleine Quadrate aus gepresster Fruchtpaste“ und „leichte, luftige Windstöße mit feinem Apfelgeschmack“ beschrieben. Weniger prosaisch heißt das „Süßigkeit aus getrocknetem Apfelpüree“, die seit dem 14. Jahrhundert in Russland bekannt ist. Das Ziel war hierbei ursprünglich weniger die Herstellung einer Süßspeise, sondern vielmehr die effiziente Verwendung überschüssiger Apfelernte durch deren Konservierung in Form eines länger haltbaren Produkts.

Kaffee- und Teetrinker könnte das Unternehmen Teatone interessiert haben, das einen neuen Teebeutel entwickelt hat – eine Art durchlässiger Stick, der die natürlichen Frische und die Geschmacksaromen besser erhalten kann. Er ersetzt auch den Teelöffel und hinterlässt keine Tropfen und Spritzer. Die Produkte sind bereits in Deutschland und den GUS-Staaten erhältlich.

Hier alle Firmen einzeln aufzuführen, würden den Rahmen des kleinen Rückblicks auf die IGW 2019 sprengen. Apropos Sprengstoff in russischen Lebensmitteln. Neben dem russischen Gemeinschaftsstand in Halle 2.2 war die deutsche Bundeswehr mit einem Werbestand platziert.

[hub/russland.NEWS]

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