„Wissenschaftler der Wissenschaftler der Tomsk State University (TSU) sowie der University of Umeå of Sweden und des Midi Pyrenees Observatory (Frankreich) untersuchten im Rahmen des internationalen Projekts Siberian Inland Waters (SIWA) zunächst die Emission von Treibhausgasen aus westsibirischen Thermokarstseen. Die integrierten Studien einer internationalen wissenschaftlichen Gruppe haben eine Vielzahl von einzigartigen Daten über den Beitrag von Thermokarstseen in Westsibirien zum Treibhauseffekt geliefert. Dies wird uns ermöglichen, die Prozesse der ökologischen Transformation, die in der arktischen Zone Russlands stattfinden, besser zu verstehen und viel genauere Vorhersagen darüber zu treffen, was mit dem Permafrost passieren wird und welche Klimaänderungen die Menschheit in Zukunft erwarten“, berichtete der Pressedienst der Universität.
Die Universität wies daraufhin, dass es in der sibirischen Arktis eine große Anzahl von Thermalseen gibt, die große Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre abgeben. Diese Seen wecken großes Interesse bei Wissenschaftlern auf der ganzen Welt, insbesondere bei denen, die Prognosen über weitere Veränderungen des Klimas auf dem Planeten machen. Bisher wurden die Prognosen ohne Berücksichtigung der komplexen Daten über die sibirischen arktischen Gewässer erstellt. Die Daten von bisher untersuchten Seen ergaben kein vollständiges Bild über das Ausmaß und die Dynamik der Entwicklung des Treibhauseffekts.
Proben wurden aus 76 Seen genommen. Dreimal während der gesamten Freiwasserperiode – im Frühjahr, Sommer und Herbst. Dabei untersuchten die Wissenschaftler die Konzentration von gelöstem Kohlenstoff im Seewasser, die elementare Zusammensetzung sowie das Emissionsvolumen von Kohlendioxid und Methan von der Wasseroberfläche. Mit den Einflussfaktoren Seetiefe, Wassertemperatur, Wasser- und Lufttemperatur sowie Luftdruck, Luftströmungen konnten sie unterschiedliche Emissionsaktivitäten bestimmen und die Intensität der Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre genau abschätzen.
„Wie sich herausstellte, entweicht im Frühjahr ein Maximum von Treibhausgasen, wenn sich die Seen nach dem Winter öffnen und im Winter angesammelte sedimentäre Ablagerungen in die Atmosphäre freisetzen. Auch im Herbst nach längeren Regenfällen, wenn die Bewässerungsfläche deutlich zunimmt. Die Emissionen steigen von Süden nach Norden und erreichen ihr Maximum in der Permafrost-Zone, wo sie zwei- bis fünffach höher entweichen als im Süden“, sagt der Pressedienst.
Die gewonnenen Daten werden in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht und für genauere Prognosen in der Arktis verwendet.
[hub/russland.NEWS]
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