Finanzminister Siluanow bezweifelt Wirksamkeit von Sanktionen gegen russische Diamanten

Finanzminister Siluanow bezweifelt Wirksamkeit von Sanktionen gegen russische Diamanten

Der Chef des russischen Finanzministeriums, Anton Siluanow, hat erklärt, dass das von der Europäischen Union verhängte Importverbot für nicht-industrielle Diamanten aus Russland Europa nicht nützen werde. Ihm zufolge werden die russischen Behörden die Edelsteine in andere Länder liefern.

„Es ist nicht das erste Mal, dass Sanktionen verhängt werden. Wir sehen die Folgen. Wir werden unsere Absatzmärkte einfach in andere Regionen verlagern. Ich bin sicher, dass diejenigen, die diese Sanktionen verhängt haben, nicht davon profitieren werden“, sagte Siluanow.

Der Minister fügte hinzu, dass der Markt für Rohdiamanten und geschliffene Diamanten relativ stabil und Russlands Präsenz auf diesem Markt bedeutend sei. Laut Siluanow teilt sich das Land die Hälfte der Weltproduktion mit dem internationalen Unternehmen De Beers. Es gebe eine Nachfrage nach Diamanten, so dass Russland „nach neuen Märkten suchen wird“, sagte der Finanzminister.

Am 18. Dezember hat die Europäische Union das zwölfte Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet, das unter anderem ab 1. Januar ein Importverbot für nicht-industrielle Diamanten vorsieht, die in Russland abgebaut, verarbeitet oder hergestellt werden. Ab dem 1. März soll auch die Einfuhr russischer Diamanten, die in Drittländern verarbeitet wurden, schrittweise eingeschränkt werden.

Präsidentensprecher Dmitri Peskow erklärte, der Kreml plane, die Sanktionen gegen Diamanten zu umgehen. Die neuen Restriktionen seien ein Zeichen dafür, dass die Ressourcen in den Bereichen, in denen Sanktionen verhängt werden könnten, erschöpft seien. Der EU-Außenbeauftragte, Josep Borrell, bezeichnete das neue Sanktionspaket als „eine Reihe wirksamer wirtschaftlicher Maßnahmen, die den russischen Militärapparat schwächen werden“.

[hrsg/russland.NEWS]

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