Ein neues Paket antirussischer US-Wirtschaftssanktionen, das zeitlich mit den Präsidentschaftswahlen in Russland zusammenfällt, kann den Wechselkurs des Rubels hart treffen. Vor den Wahlen wird die russische Regierung jedoch versuchen, eine finanzielle Destabilisierung zu verhindern, sagte Igor Nikolajew, Direktor des Instituts für Strategischen Analysen, der Zeitung Rosbalt.
Die Umsetzung des nächsten Pakets von US-Sanktionen gegen Russland dauert sechs Monate. Das Gesetz, das vom Kongress verabschiedet und vom US-Präsidenten im August 2017 unterzeichnet wurde, wird bis zum März 2018 umgesetzt werden, bemerkte der Wirtschaftswissenschaftler.
„Eine der unangenehmsten und bedeutsamsten Maßnahmen, die umgesetzt werden können, betrifft die Bedienung der russischen Staatsverschuldung. Dies wird zu größeren Risiken für den Rubel und somit für die gesamte Wirtschaft führen“, sagte der Analyst.
„Der Mechanismus dieser amerikanischen Maßnahme ist einfach. Wenn die Sanktionen verhängt werden, werden jene [Investoren], die jetzt noch russische Bundesanleihen (OFZ) kaufen, aufhören, sie zu kaufen und gleichzeitig versuchen, aus den Rubel-Vermögenswerten herauszukommen“, so Nikolajew.
Zur Einschätzung des russischen Finanzministers Anton Siluanow, Russland sei für eine neue Runde von Sanktionen bereit und diese würden die Höhe der Staatsverschuldung nicht vergrößern, meint Nikolajew, „er vergisst, dass durch die Senkung aller Ausgaben die Möglichkeiten zur Stimulierung der Wirtschaft begrenzt werden“.
„Das knallharte Budget sollte kein Selbstzweck sein“, fordert der Experte. Wenn der nächste Teil der Sanktionen in Kraft tritt, werde der Wechselkurs des Rubels direkt betroffen sein, dessen Wechselkurs gegenüber der US-Währung auf 70 Rubel pro Dollar steigen könne.
Zur gleichen Zeit vermutet Nikolajew, dass die russische Regierung bis zum März 2018 keine Sprünge im Rubel erlauben und versuchen werde, den Rubelkurs durch Währungseingriffe stabil zu halten.
[hub/russland.NEWS]
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