Europäische Partner von Gazprom finanzieren North-Stream-2 notfalls mit eigenen Mitteln

Rainer Seele, der CEO des österreichischen Öl- und Gasunternehmens OMV und Präsident der russisch-deutschen Außenhandelskammer, erklärte am Mittwoch, die europäischen Partner von Gazprom für Nord Stream-2 können den Finanzierungsmechanismus des Projekts aufgrund möglicher Sanktionen überarbeiten.

Bei einer Pressekonferenz „Neue US-Sanktionen – mögliche Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft in Russland“ sagte er:

„Natürlich werden wir die Finanzierung von im North-Stream-2 wohl überprüfen müssen, aber das Engagement für das Projekt ist noch da. … Insbesondere müssen wir prüfen, ob wir den Exportfinanzierungsagenturen nachkommen können. Das wird uns auch bei der Finanzierung helfen. Und wir müssen die Konsequenzen von Sanktionen auf dieses Projekt prüfen.“

Außerdem betonte Seele, dass die Partner bei der Finanzierung höchstwahrscheinlich „eher an asiatische und russische Banken denken und weniger an Banken in Europa und den USA“.
„Natürlich haben wir das nicht geplant, aber wir müssen mit Asien arbeiten, um solche Projekte zu finanzieren.“

Notfalls könnten die Partner ihr eigenes Kapital nutzen. „Im Falle eines sehr schlechten Szenarios und keine der Banken gibt einen einzigen Euro, können wir das Ganze aus unseren eigenen Mitteln finanzieren“. Aber in jedem Fall würden die Partner des Projekts ihre Verpflichtungen aus dem Vertrag erfüllen.

Der Bau der North-Stream-2-Pipeline wird voraussichtlich 2018 beginnen und Ende 2019 fertig sein. Die Pipeline wird von der russischen Küste entlang der Ostsee bis nach Deutschland laufen. Jede der beiden Strecken der Pipeline wird eine Kapazität von 27,5 Milliarden Kubikmeter haben. Die neue Pipeline verdoppelt die Kapazität der ersten Strecke und wird grundsätzlich ihrem Weg folgen.

Die Swiss Nord Stream-2 AG wurde für die Planung, den Bau und den Betrieb der Gaspipeline gegründet.

[hmw/russland.NEWS]

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