EU gibt mehr für russisches Öl und Gas aus als für Ukraine-Hilfe

EU gibt mehr für russisches Öl und Gas aus als für Ukraine-Hilfe

Trotz 16 Sanktionspaketen kauft die EU weiterhin aktiv Energieressourcen aus Russland. Darüber hinaus gibt die EU laut einem Bericht des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) mehr für russisches Öl und Gas aus als für die finanzielle Unterstützung der Ukraine.

Nach Angaben des Zentrums,  eine unabhängige Forschungseinrichtung, die Trends, Ursachen und gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung sowie Lösungen aufzeigen will, hat die EU in den vergangenen zwölf Monaten Öl und Gas im Wert von 21,9 Milliarden Euro von Russland gekauft, nur ein Prozent weniger als 2023. Gleichzeitig errechnete das Kieler Institut für Weltwirtschaft, dass sich die EU-Finanzhilfen für die Ukraine in diesem Zeitraum auf 18,7 Milliarden Euro beliefen.

Insgesamt verdiente Russland laut CREA im Berichtszeitraum 242 Milliarden Euro mit fossilen Brennstoffen, drei Prozent weniger als 2023. Der Rückgang der Exporte seit Beginn des Eimarsches in die Ukraine betrug laut den Autoren des Berichts nur 8 Prozent. In diesem Zeitraum hat Russland schätzungsweise 847 Milliarden Euro mit Öl- und Gasexporten eingenommen.

Die größten Importeure von russischem Öl und Gas bleiben China (78 Milliarden Euro im Jahr 2024), Indien (49 Milliarden Euro) und die Türkei (34 Milliarden Euro) und sind damit  für 74 Prozent der Gesamteinnahmen Russlands aus fossilen Brennstoffen verantwortlich. Der Wert der Importe aus Indien und der Türkei stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8 bzw. 6 Prozent.

Die CREA-Analyse kommt zu dem Schluss, dass schärfere Sanktionen die Exporteinnahmen des Kremls aus fossilen Brennstoffen um mehr als 50 Milliarden Euro pro Jahr (20 Prozent) verringern könnten.

CREA wurde im Dezember 2019 in Helsinki gegründet und hat Niederlassungen in mehreren asiatischen und europäischen Ländern. Die Arbeit der Organisation wird durch philanthropische Förderung und Einnahmen aus Forschungsaufträgen finanziert.

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