Donbass: Deutsche Ökonomen schätzen kriegsbedingte Verluste der Wirtschaft

Donbass: Deutsche Ökonomen schätzen kriegsbedingte Verluste der Wirtschaft

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) pro Kopf in der Volksrepublik Donezk sank im Zeitraum 2013 bis 2016 im Vergleich zur BRP-Entwicklung im Szenario ohne Krieg um durchschnittlich 43 Prozent und in der Volksrepublik Lugansk aufgrund des Krieges im Donbass um 52 Prozent, berechneten die Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) Julia Bluszcz und Marica Valente (pdf)  in einer Regionalanalyse ihres Diskussionspapies Der Krieg in Europa. Nach eigenen Angaben sei dies der erste bekannte Versuch, die Wirtschaftlichen Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine „empirisch zu bewerten“. In Donezk sank das BIP Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf 4.630 US-Dollar, in Lugansk auf 3.326 Dollar.

Vor dem Krieg war der Donbass für die Ukraine von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung, wie die Forscher feststellen. Bis 2014 entfielen rund 25 Prozent der ukrainischen Exporte und mehr als 15 Prozent der Investitionen in Anlagevermögen auf diese Region.

Die ukrainischen Behörden bezifferten die Verluste für das BIP des Landes infolge der Abkopplung der Regionen unterschiedlich. „Aufgrund der Besetzung eines Teils des Donbass haben wir 15 Prozent des BIP verloren“, sagte im März 2018 der damalige Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko.

Mitte 2017 schätzte der stellvertretende Verteidigungsminister Ivan Rusnak, dass sich allein die direkten Verluste des Landes aus dem Konflikt im Donbass auf 50 Milliarden Dollar beliefen. In den Jahren 2014 und 2015 sank das BIP der Ukraine um fast 16 Prozent, was hauptsächlich auf den Verlust der Krim und des Donbass zurückzuführen ist.

Laut den Autoren der Studie des DIW Berlin DIW Berlin-Studie verlor die Ukraine während ab 2013 bis 2017 durchschnittlich 15,1 Prozent des BIP pro Kopf – von 9,2 Prozent im Jahr 2014 jährlich steigend auf 21,7 Prozent im Jahr 2017. Die Forscher begannen ihre Analyse ab 2013, denn damals begann mit dem Euromaidan die Zeit der politischen und damit wirtschaftlichen Instabilität.

„Auswirkungen auf das Humankapital, soziale und psychologische Auswirkungen sowie die Migrationsdynamik“ haben sie bei ihren Analysen nicht berücksichtigt. Um ein Gesamtbild der Verluste zu erhalten sind weitere Forschungen erforderlich, die aber jetzt schon die „verheerenden“ Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft der Regionen Donezk und Lugansk bestätigen.

Über die Wirtschaft der Krim veröffentlichte das Institut für Integrierte Strategische Studien positive Zahlen. Die Experten analysierten im ersten Quartal 2019 die Dynamik der Produktion in Landwirtschaft, Industrie, Baugewerbe, Einzelhandel und Dienstleistungen in ganz Russland. Die Wirtschaft der Krim war führend beim Wachstum aller fünf Wirtschaftszweige. berechnet am. Das Wachstum basiert auf großen Infrastrukturprojekte und der niedrigen Ausgangsbasis.

[hub/russland.NEWS]

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