Deutschland will USA bitten, von Teilnahme an Sanktionen gegen Russland zu befreien

Die deutschen Behörden wollen die US-Führung bitten, das deutsche Geschäft von der Teilnahme an neuen antirussischen Sanktionen freizustellen. Dies wird vom Wall Street Journal unter Bezugnahme auf Quellen berichtet.

Der deutsche Finanzminister, Olaf Scholtz, werde bei seinem Besuch in Washington die USA auffordern, deutsche Unternehmen von den Sanktionen gegen Russland abzuziehen. In diesem Fall geht es um keine spezifischen Unternehmen, sondern es geht um das gesamte deutsche Geschäft.

Mit den russischen Unternehmen und Geschäftsleuten, die unter die US-Sanktionen fallen, arbeiten Siemens, Daimler und Volkswagen, zusammen. Führende deutsche Unternehmen sind der Ansicht, dass restriktive Maßnahmen langfristige gemeinsame Projekte zwischen Russland und Deutschland schädigen und Banken davon abhalten können, neue Projekte in der Russischen Föderation zu finanzieren. Die Unternehmer fürchten, dass die Sanktionen der deutschen Wirtschaft „Hunderte von Millionen Euro“ kosten. Das Wall Street Journal fügt hinzu, dass das Handelsvolumen zwischen Russland und Deutschland im vergangenen Jahr von 45 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 54,5 Milliarden Euro gestiegen sei, trotz der verschärften antirussischen Sanktionen. Darüber hinaus haben deutsche Unternehmen in den letzten Jahren mehr als 20 Milliarden Euro in Russland investiert.

Nach Ansicht der deutschen Unternehmer sollten die Vereinigten Staaten versprechen, keine Sanktionen gegen gemeinsame Projekte zwischen Russland und Deutschland zu verhängen, deren Vereinbarung vor der Einführung restriktiver Maßnahmen abgeschlossen wurde. Das Wall Street Journal stellt jedoch fest, dass solche Erleichterungen „über die übliche Flexibilität der Vereinigten Staaten in der Vergangenheit hinausgehen würden“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will diese Frage bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump Ende April ebenfalls diskutieren.

Quellen zufolge wird Druck auf die Regierung Deutschlands durch große Unternehmen ausgeübt, die in Russland Geschäfte tätigen und wegen der schwierigen Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten keine Einnahmen verlieren wollen.

[gg/russland.CAPITAL]

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