BMW wählt Kaliningrad als Standort für Werk in Russland

BMW wählt Kaliningrad als Standort für Werk in Russland

Die Firma BMW wird in Russland ein Werk zur Komplettfertigung von Autos für den lokalen Markt bauen. Das neue Werk wird in der Region Kaliningrad liegen, sagte der Minister für Industrie und Handel, Denis Manturow, gegenüber Wedomosti. Die Kosten und andere Parameter des Projekts werden noch geheim gehalten.

„Das Projekt für die Produktion von BMW-Fahrzeugen wird im Rahmen eines Sondervertrags umgesetzt, dessen Parameter vom Ministerium für Industrie und Handel Russlands und der Regierung des Kaliningrader Gebiets vereinbart werden“, erklärte der Minister. Auch ein BMW-Vertreter soll die Aussagen des Politikers bestätigt haben.

Schon vor Jahren erwog der deutsche Autohersteller, ein Montagewerk in Russland zu errichten. Doch die Wirtschaftskrise verzögerte dieses Vorhaben. Entgegenkommende Politiker sowie das attraktive Investitionsklima hätten die Entscheidung für den Produktionsstandort Kaliningrad begünstigt, so der Unternehmensvertreter. Das Werk soll in einer sogenannten Sonderwirtschaftszone entstehen.

Dem Gouverneur der Region Kaliningrad, Anton Alichanow, zufolge favorisiert BMW unter den möglichen Standorten den Industriepark Chrabrowo mit einer Fläche von 56 Hektar. Der Bau des Werks könnte bis zu zweieinhalb Jahren dauern.

Inoffiziellen Informationen zufolge wird die Produktionskapazität den Verkaufszahlen von BMW in Russland vergleichbar sein. Neben dem Kaliningrader Gebiet hatte der Autokonzern Standorte für den Bau des Werks in den Regionen Moskau, Kaluga und St. Petersburg geprüft. Schon seit 1999 lässt BMW seine Autos im Kaliningrader Werk des russischen Autobauers Avtotor montieren.

Der deutscher Premiumhersteller Daimler baut bereits an einem Werk nordwestlich von Moskau (im Bezirk Solnechnogorsk), das 2019 in Betrieb gehen und 25.000 Autos pro Jahr herstellen soll – E-Klasse Limousinen, sowie die Geländewagen GLC, GLE und GLS. Nach vorläufigen Daten wird Daimler rund 250 Millionen Dollar in den Bau des neuen Werks investieren.

Der russische Automarkt hat das Jahr 2018 gut begonnen.  Um 31 Prozent stiegen im Januar 2018 die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr, auch BMW konnte um 17 Prozent zulegen. Wie aus Zahlen der Association of European Businesses (AEB) hervorgeht, kauften die Russen 2017 mehr als 31.500 Fahrzeuge von BMW. In Russland werden die 3er-, 5er- und 7er-Reihe sowie die Crossover-Modelle X1, X3, X4, X5 und X6 angeboten.

[hub/russland/NEWS]

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