Am Donnerstag veranstaltete die Moskauer Industrie- und Handelskammer eine Konferenz zum Thema „Russisch-Deutsche Lieferketten. ESG-Kriterien und strategische regulatorische Änderungen“ (ESG-Environmental Social Governance zu Deutsch sozial-ökologisches Nachhaltigkeitsmanagement).
Der Vizepräsident der Moskauer Industrie- und Handelskammer, Suren Vardanyn, sagte in seiner Begrüßung, die Konferenz eröffne „einen neuen Zyklus von Gesprächen, die zur Umsetzung neuer Projekte zur Unterstützung der Geschäfte russischer und deutscher Unternehmen führen sollen“.
Denn Diskussionen über ESG finden sowohl in der EU als auch in Russland statt. Schließlich verlangen die in der EU verabschiedeten Rechtsvorschriften auch von russischen Unternehmen die Erfüllung all dieser Kriterien. Deshalb muss darüber diskutiert werden, und es müssen Fahrpläne erstellt werden. Vertrauen und nahtlose Lieferketten gehören heute zu den wichtigsten Herausforderungen für die Zusammenarbeit.
Oleg Dunajev vom Russischen Verband der Industriellen und Unternehmer sagte, dass ein ESG-Mobilitätsprogramm für russisch-deutsche Lieferketten entwickelt wird. Heute ist der Übergang zu einem neuen, auf den ESG basierenden Wirtschaftssystem im Gange. Er sprach über die Russisch-Deutsche Mobilitätsinitiative. Ihr Ziel ist die Schaffung eines branchenübergreifenden Partnerschaftsnetzes für Mobilitätsdienstleistungen für Unternehmen und Zollbehörden, um eine nahtlose Mobilität zwischen Europa und Asien zu entwickeln. „Wir müssen Plattformen schaffen, die die Kosten für alle Beteiligten in der Kette senken.“ Gemeinsame russisch-deutsche Teams für die Mobilität der Lieferkette sollten auf der Grundlage von Industrie-4.0-Technologien gebildet werden.
Die ESG-Strategieexpertin Xenia Temnikova sprach über die ESG-Transformation der russischen Wirtschaft: Was sind die ersten Schritte, die russische Firmen unternehmen müssen, um Finanzmittel zu erhalten? Schließlich überprüfen die Banken ihre Kunden bereits auf die Einhaltung der ESG-Kriterien.
Die ESG-Kriterien verändern die gesamte Weltwirtschaft. Aus den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung sollten die Unternehmen jedoch immer diejenigen strategischen Ziele auswählen, auf die sie sich konzentrieren und die sie erreichen können. Es ist unmöglich, alle Ziele zu erreichen, dafür verfügen die meisten Unternehmen nicht genügend Ressourcen. Daher ist es notwendig, eine genaue ESG-Strategie zu entwickeln.
Interessanterweise haben einige russische Unternehmen wie Sber und der Mobilfunk-Provider Beeline bereits im vergangenen Jahr ihre ESG-Berichte veröffentlicht.
Tatiana Vukulova von der Anwaltskanzlei Rödl & Partner berichtete über die Auswirkungen des Lieferkettengesetzes auf den russisch-deutschen Handel. Russischen Unternehmen wird empfohlen, interne Audits zur Einhaltung des Arbeits- und Umweltrechts durchzuführen. Deutsche Unternehmen sollten ihre direkten Lieferanten und Tochtergesellschaften in Russland überprüfen.
[hrsg/russland.NEWS]
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