Nicht nur in Moskau hat das Überbauen von alten Plattenbausiedlungen aus der Sowjetzeit derzeit Konjunktur. Auch in der „kleinen Hauptstadt“ sollen große Flächen mit neuen Immobilien entstehen. St. Petersburg reagiert damit auf die steigende Nachfrage von Bauträgern und schafft nebenher Arbeitsplätze.
Im Moskauer Bezirk St. Petersburgs, mittig zwischen dem Zentrum der Stadt und dem Flughafen Pulkowo gelegen, soll der Mief aus vergangenen Zeiten verschwinden. Modernes urbanes Leben werde einkehren, so die Pläne von Wohnungsbaugesellschaften. Wo einst die industriellen Randgebiete der Metropole angesiedelt waren, sind inzwischen Einkaufszentren und Fachgroßmärkte aus dem Boden geschossen. Nun soll sich neuer Wohnraum hinzugesellen.
Noch im letzten Jahr lag der Bezirk an dritter Stelle der Neubauvorhaben der Stadt St. Petersburg. Über 320.000 Quadratmeter Fläche wurden bebaut, das entspricht einem Anteil von rund zehn Prozent aller Bauvorhaben im städtischen Wohnbestand. Zwar sei die Zahl der neu entstandenen Bauten dieses Jahr wieder Rückläufig gewesen, heißt es, doch die Branche blickt nach vorn.
Bis Ende des Jahres sollen weitere Projekte realisiert werden. Das Bauunternehmen L1 beispielsweise will einen ehemaligen Lackierbetrieb sowie den Grund der St. Petersburger Hauptmolkerei Petmol in kostbaren Wohnraum umwandeln. Immerhin auf einer Fläche von etwa 48.000 Quadratmetern. Weitere 50.000 Quadratmeter sollen im nächsten Jahr hinzukommen.
Das Bauvorhaben mit dem prunkvollen Namen Graf Orlow bedient sich an dem von der Stalin-Ära geprägten Bild einer großzügig gestalteten Stadtarchitektur, in der sich Wohnhäuser in parkartige Umgebungen betten. In bester Gesellschaft ist man ohnehin, denn der Energieriese Gazprom hat das Gebiet ebenfalls für sich auserkoren und plant Büros und Wohnraum.
[mb/russland.NEWS]
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