Russland soll Devisen in Millionenhöhe nach Venezuela geschickt haben. Und zwar bar. Von Mai 2018 bis April 2019 gingen sechs Flüge von Russland nach Venezuela mit Geldern mit Euro- und Dollarscheinen im Gesamtwert von 315 Millionen Dollar, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Bloomberg zufolge kamen die Mittel von venezolanischen Kreditgebern an die Bandes Bank (Banco de Desarrollo Economico und Social de Venezuela).
Bloomberg behauptet auch, dass das Geld von Banken wie der russisch-venezolanischen Eurofinance Mosnarbank, die auf der Sanktionsliste des US-Finanzministeriums steht, und der Gazprombank stammten.
Laut der Agentur könnte dieses Geld aufgrund der Entscheidung von Caracas, die im Ausland gelagerten Gelder zurückzuholen, oder für Dividenden von Anteilen an einer Moskauer Bank zu erhalten oder als Bezahlung für Öl- bzw. Goldlieferungen nach Venezuela gekommen sein.
Nach Angaben von Bloomberg wurden im Mai und Juli 2018 zwei Flüge mit einem Gesamtbetrag von 55 Millionen Dollar durchgeführt. Dann gab es im Januar 2019 zwei Flüge mit Barmitteln von der Gasprombank (mit 50 Millionen und 113 Millionen Dollar), die damals eine Beteiligung an der Eurofinance Mosnarbank hatte. Im April 2019 wurden zwei weitere Flüge mit Geldern der Mosnarbank nachverfolgt – mit insgesamt 97 Millionen Dollar.
Ein anonymer Vertreter der venezolanischen Behörden bestätigte, dass Caracas mit der Eurofinance Mosnarbank verbundene Gelder erhalten habe. Weitere Details gab er jedoch nicht preis.
Dass Länder sich gegenseitig ständig Bargeld schicken, sei eine gängige Praxis, sagte Maxim Osadchij, Abteilungsleiter Analytik, Mitglied des Verwaltungsrates der BKF Bank im Interview zu Kommersant.FM: „Nach 2014 begann die russische Staatsbank aktiv Geld zu sammeln. Es sind viele Milliarden Dollar angehäuft worden, so dass wir auf die Sanktionen gut vorbereitet sind“. Es sei bekannt, dass Venezuela sieben Tonnen Gold nach Russland importierte. Offensichtlich wurde dieses Geld bereitgestellt, um diese Vorräte zu bezahlen.
Die USA verhängten zahlreiche Sanktionen gegen Venezuela und seinen Präsidenten Nicolas Maduro.
[hrsg/russland.NEWS]
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