Bank von Russland: Nabiullina erlaubt „entschlossenere“ Senkung des Leitzinses© kremlin.ru

Bank von Russland: Nabiullina erlaubt „entschlossenere“ Senkung des Leitzinses

Die russische Zentralbank sei bereit, ihren Leitzins entscheidend zu senken, kündigte die Vorsitzende der Bank von Russland, Elvira Nabiullina, in einem Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNBC an. Normalerweise ziehe die Zentralbank es vor, den Zinssatz in moderatem Tempo zu ändern. Die Inflationsrate (3,8 Prozent) erlaubt es uns nun, über eine weitere Senkung der Rate zu sprechen.

„Wir sehen, dass unser Leitzins nicht nur gesenkt werden kann, sondern dass wir entschlossener handeln können. Normalerweise zieht die Zentralbank es vor, den Zinssatz moderater zu ändern“, so Nabiullina.

Bereits am 14. Oktober deutete die erste stellvertretende Vorsitzende der Zentralbank, Xenia Judajewa, auf einer Sitzung des Staatsduma-Ausschusses für Haushalt und Steuern an, dass die Bank von Russland die Möglichkeit sehe, den Leitzins schneller als bisher geplant zu senken.

Im September senkte die Zentralbank zum dritten Mal in einem Jahr den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 7 Prozent pro Jahr. Nach der Einschätzung von Analysten kann die Zentralbank vor Jahresende angesichts der niedrigen Inflation und des schwachen Wachstums der russischen Wirtschaft ihren Leitzins auf 6,75 Prozent senken.

Die Zentralbank hofft, dass diese Entscheidung der immer noch unter ihren Erwartungen liegenden Wachstumsrate der Wirtschaft zu verbesserten Zahlen verhilft. Diese sei auf einen Rückgang der Auslandsnachfrage nach russischen Rohstoffen aufgrund einer Verlangsamung der Weltwirtschaft sowie auf eine schwache Dynamik der Investitionstätigkeit, einschließlich der staatlichen Investitionsausgaben, zurückzuführen. „Angesichts der Stagnation der real verfügbaren Einkommen der Bevölkerung sinkt die jährliche Wachstumsrate der Einzelhandelsumsätze weiter“, stellt die Aufsichtsbehörde fest. Gleichzeitig wirkte sich die Haushaltspolitik im ersten Halbjahr dämpfend auf die Dynamik der Wirtschaftstätigkeit aus. Dies ist teilweise auf die langsamer als erwartete Umsetzung nationaler Projekte zurückzuführen. Die Zentralbank hofft, dass ein Anstieg der Staatsausgaben für Investitionen in der zweiten Jahreshälfte das Wachstum weiterhin stützen wird.

Die nächste Sitzung des Verwaltungsrats der Zentralbank zur Geldpolitik findet am 25. Oktober statt.

[hrsg/russland.NEWS]

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