Autoverkäufe erholen sich in Russland, aber sehr langsam

Autoverkäufe erholen sich in Russland, aber sehr langsam

Die Verkäufe von neuen PKWs und leichten Nutzfahrzeugen in Russland sind im Februar um 62,1 Prozent oder 68.590 Einheiten auf 41.851 Fahrzeuge gesunken, so der Ausschuss der Automobilhersteller der Association of European Business. Das Komitee stützt sich auf die Angaben der Autohersteller, wobei es nicht von allen Herstellern Daten erhält ­– zum Beispiel werden die Verkäufe eines der Marktführer, der chinesischen Chery-Gruppe, nicht berücksichtigt.

Die russische Analyseagentur Autostat hat andere Zahlen: Im Februar fiel der Neuwagenmarkt um 43,4 Prozent auf 56.148 Autos (101.400 in zwei Monaten), leichte Nutzfahrzeuge fielen um 48 Prozent auf 5.107 Autos, schätzt die Agentur anhand der Fahrzeugzulassungen. Die Lkw-Verkäufe stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 8.626 Einheiten.

Die Differenz zu den AEB-Daten erklärt sich durch die Einbeziehung aller chinesischen Marken und Parallelimporte.

Das Februar-Ergebnis war besser als das Januar-Ergebnis (dies ist weitgehend saisonal bedingt). Nach Berechnungen von Autostat wurden im Februar 24 Prozent mehr Pkw verkauft als im Januar. Lada und viele chinesische Marken übertrafen die Verkaufszahlen des Vorjahres deutlich, einige „chinesische“ Marken verzeichneten dreistellige Zuwachsraten. Chery beispielsweise steigerte seine Verkäufe um 125 Prozent. Obwohl die koreanischen Marken Kia und Hyundai immer noch zu den zehn beliebtesten Marken gehören, ist es nicht mehr weit, bis die gesamte Top Ten von russisch-chinesischen Marken dominiert wird, sagt Sergej Udalow, Geschäftsführer von Autostat. Derzeit sind die koreanischen Marken Kia und Hyundai sowie der japanische Toyota noch unter den Top Ten der beliebtesten Marken – vor allem dank alternativer Importe.

Die AEB, die nur die offiziellen Verkäufe berücksichtigt, hat GAZ und UAZ in ihren Top 5 (sie bilden das Schlusslicht der Autostat Top 10).

Die Gebrauchtwagenverkäufe sind laut Autostat im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen. Ein gutes Zeichen ist, dass die Inlandsproduktion zwar noch weit unter dem Vorjahresniveau liegt (minus 62 Prozent), aber weiter steigt – im Februar wurden rund 40.000 neue Pkw im Land produziert, gegenüber 29.700 im Januar.

Die Importe von Neu- und Gebrauchtwagen stagnierten dagegen im Vergleich zum Vormonat und pendelten sich bei rund 24.000 bzw. 32.000 Einheiten ein. Wir können also sagen, dass es eine langsame Markterholung in alle Richtungen gibt – sowohl durch die einheimische Produktion als auch durch alternative Importe“, fasst Sergej Tselikow, Generaldirektor von Autostat, zusammen.

[hrsg/russland.NEWS]

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