Akademie der Wissenschaften prognostiziert Rekordwachstum für russische Wirtschaft

Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der russischen Wirtschaft zwischen 2017 und 2035 wird 3,7 Prozent betragen, berichtet die Zeitung Iswestija unter Bezugnahme auf einen Bericht der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAS).

Das größte Wachstum wird es im Zeitraum von 2021 bis 2025 geben. Das BIP-Wachstum wird dann durchschnittlich 4,9 Prozent pro Jahr betragen. Das Wachstum nach 2021 wird auf die Erholung der Wirtschaft nach der Krise der vergangenen Jahre zurückzuführen sein. Laut der Akademie der Wissenschaften wird die jährliche Wachstumsrate der Wirtschaft in den nächsten drei Jahren 3,3 Prozent betragen und damit den Weltdurchschnitt überschreiten.

Stanislaw Muraschow, Analyst bei der Raiffeisenbank, kommentiert diese Zahlen, dass die von der RAS prognostizierten Wachstumsraten nur erreicht werden können, wenn sich die Ölpreise auf 100 USD pro Barrel erholen. Um das Wachstum aktiv zu steigern, brauchen wir Investitionen von 5 Billionen Rubel (74 Milliarden Euro) jährlich. „Derzeit gibt es diese Gelder nicht“, betonte er.

Der Wirtschaftswissenschaftler Walery Mironow meint, es seien Strukturreformen erforderlich, um Wachstumsraten von über drei Prozent zu erzielen. Zum Beispiel sei eine Reform des Bankensystems notwendig, um neue Investmentbanken zu schaffen, die Investitionen aus dem Ausland anziehen werden. Mironow glaubt, dass dies eine neue Art von Bankensystem erfordert, das auf Aktienkapital und nicht auf Einlagen der Bevölkerung operieren wird.

Die vom Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung entwickelte Prognose der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung Russlands für 2018 bis 2020 schlägt vor, das Wachstum der Wirtschaft durch private Investitionen zu beschleunigen. Das Ministerium erwartet, dass das Wirtschaftswachstum in diesem und den nächsten Jahren 2,1 Prozent sowie in 2019 und 2020 2,2 bzw. 2,3 Prozent betragen wird. Das Wachstum der Investitionen Jahren wird in drei Jahren 5,7 Prozent erreichen, die Inflation wird für den gesamten Prognosezeitraum auf 4 Prozent festgelegt. Im vergangenen Jahr sind die Leistungen der russischen Wirtschaft um 0,2 Prozent zurückgegangen.

Der Staatsduma-Ausschuss für Wirtschaftspolitik hat die Schätzungen des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung nicht sehr schmeichelhaft bewertet – man hält die Prognosen für „unhaltbar“. Die Abgeordneten wiesen darauf hin, dass das Wachstum privater Investitionen bei gleichzeitiger Reduzierung der staatlichen Investitionsausgaben unmöglich ist.

Zuvor hatte die Weltbank die Prognose für das BIP-Wachstum Russlands im Jahr 2017 auf 1,7 Prozent angehoben. Wie in dem Bericht erwähnt, hat die russische Wirtschaft die Talsohle der Rezession verlassen. Nach Angaben der Weltbank ist Russland aufgrund der Ölpreise und der hohen Nachfrage auf dem heimischen Markt auch wieder für Arbeitnehmer aus den Nachbarländern attraktiv geworden.

[hub/russland.NEWS]

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