Abgeordnete: Werbung für Medikamente im Fernsehen ist zu verbietenMedikamente bild © wietek

Abgeordnete: Werbung für Medikamente im Fernsehen ist zu verbieten

Die Staatsduma plant, am Mittwoch in erster Lesung den Gesetzentwurf über ein vollständiges Verbot der Werbung für Arzneimittel im Fernsehen und Radio zu prüfen.

Etwa 60 Prozent der Russen gehen nicht zum Arzt, sondern direkt in die Apotheke und behandeln sich selbst.

„Dies ist weitgehend auf die aggressive Werbung für Medikamente in Fernseh- und Radioprogrammen zurückzuführen. Alle 15 Minuten bietet die Werbung wundersame Medikamente gegen Schmerzen, Erkältung, Allergien, Stress, zur Verbesserung der Verdauung, Leberschutz und anderes an“, betonen die Autoren der Initiative.

Gleichzeitig achten nur wenige Menschen auf den Satz, dass das Medikament Kontraindikationen hat und nur nach fachlicher Beratung eingenommen werden soll.

„Unter dem Einfluss der Werbung kaufen die Menschen in der Apotheke eine „Wundermedizin“ und ignorieren die Notwendigkeit, einen Arzt aufzusuchen. Die größte Gefahr der Selbstmedikation ist, dass die Krankheit nicht vom Arzt im Anfangsstadium diagnostiziert wird – wenn eine Person noch unschwer geheilt werden kann. Zu einem späteren Zeitpunkt wird sie vielleicht nicht oder nur sehr schwer heilbar“, argumentieren die Autoren des Gesetzesvorschlags.

Sie betonen, dass die Selbstmedikation nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation Verletzungen, Kreislauferkrankungen, Krebs und Lungenerkrankungen zur Folge hat und die fünfthäufigste Todesursache ist.

In den Ländern der EU und den USA wurde die Werbegesetzgebung für Arzneimittel verschärft. In allen EU-Ländern sei die Werbung für rezeptfreie Medikamente verboten. In der Schweiz sei jede direkte Werbung für Medikamente verboten. Kanada verbiete Werbung für Arzneimittel im Fernsehen und Radio, so die Abgeordneten.

Deshalb schlagen auch die russischen Parlamentarier vor, die Werbung für Medikamente in Fernsehen und Hörfunk zu verbieten.

[hmw/russland.NEWS]

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