Die Produktion von Lada am Standort Togliatti wird zum Jahresende auf 274.000 Stück zurückgehen, was einem Rückgang von 40 Prozent entspricht. Dies liegt unter der AwtoWAS-Prognose vom September, in der noch von einer Produktion von mehr als 300.000 Lada-Fahrzeugen im Laufe des Jahres die Rede war. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen einen Produktionsplan für dieses Jahr mit 500.000 Fahrzeugen genehmigt.
Neue Daten hierzu sind in den Unterlagen zur Sitzung des Stadtrats von Togliatti vom 12. November enthalten, worauf die Nachrichtenagentur Interfax hingewiesen hat. In den Unterlagen des Stadtrats heißt es: „Angesichts der Reduzierung des Produktionsplans wird die Produktion von Personenkraftwagen im Stadtgebiet Togliatti im Jahr 2025 auf 274.000 Stück geschätzt (im Jahr 2024 wurden 456.300 Stück produziert).“
In einem konservativen Szenario wird die Produktion von Fahrzeugen im Stadtgebiet im Jahr 2026 um 3,3 Prozent auf 265.000 Fahrzeuge zurückgehen. Dies geht aus der Erläuterung zur Prognose der sozioökonomischen Entwicklung von Togliatti für drei Jahre hervor.
In seinem Werk in Togliatti produziert AwtoWAS mit 40.000 Beschäftigten die Modelle Lada Granta, Westa, Iskra, Niwa (Legend und Travel) sowie Aura. Ab 2026 will das Unternehmen die Serienproduktion des Crossovers Lada Azimut in Togliatti aufnehmen.
Laut Daten von „Autostat” sind die Verkäufe neuer Lada-Fahrzeuge in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 im Jahresvergleich um 25,8 Prozent auf 33.300 Stück zurückgegangen. Der Marktanteil der Marke sank im Laufe des Jahres von 26 Prozent auf 20 Prozent.
Gleichzeitig kündigte der Chef von AwtoWAS eine weitere Preiserhöhung für Lada-Fahrzeuge an. Seinen Angaben zufolge ist dies aufgrund des Anstiegs der tatsächlichen Herstellungskosten der Fahrzeuge notwendig. „Die letzte Indexierung gab es bei uns vor fast einem Jahr, im Januar 2025, mit weniger als 2 Prozent, also um ein Vielfaches unterhalb der offiziellen Inflationsrate. Es ist unmöglich, das Wachstum so lange zu bremsen – die Importe sind gestiegen, aggressives Dumping seitens chinesischer Exporte hat den Markt unter Druck gesetzt. Die Preise müssen sich an die tatsächlichen Kosten anpassen“, sagte er laut Tass.
Die Herstellung von Kraftfahrzeugen und Anhängern gehörte laut Angaben des russischen Wirtschaftsministeriums zu den Branchen, die in den ersten acht Monaten des Jahres 2025 am stärksten betroffen waren. Die Produktion sank um 19,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies folgt auf einen Anstieg von 18,2 Prozent im Jahr 2024, das für die Branche ein Erholungsjahr war.
Der durchschnittliche Autopreis stieg zwischen 2021 und 2023 um fast 50 Prozent von 1,99 Millionen Rubel (24.650 US-Dollar) auf 2,96 Millionen Rubel (36.670 US-Dollar). Parallel dazu stieg das durchschnittliche Fahrzeugalter Anfang 2025 auf 15,5 Jahre, gegenüber 13,9 Jahren im Jahr 2021. Mittlerweile sind sieben von zehn Autos auf russischen Straßen älter als zehn Jahre.

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