25 Jahre KNAUF in Russland: Mehr als nur Gips

25 Jahre KNAUF in Russland: Mehr als nur Gips

Es kommt in unserer Zeit nicht allzu häufig vor, dass ein deutsches Unternehmen auf ein Vierteljahrhundert erfolgreichen Engagements in Russland zurückblicken kann.

Vorgestern beging der Baustoffhersteller KNAUF aus dem fränkischen Iphofen mit einer Festveranstaltung im legendären Moskauer Bolschoi Theater das 25-jährige Jubiläum seiner Investitionstätigkeit in Russland.

„Die Entscheidung, hierher zu kommen, bedeutete damals ein nicht geringes Risiko, aber auch eine Chance“, so Nikolaus Knauf, Miteigentümer des „bescheidenen Familienunternehmens“, als das man sich gern sieht, „aber sie war absolut richtig“.

Begonnen hatte alles 1993 mit dem Aufbau einer eigenen Produktion im Gipswerk Krasnogorsk bei Moskau. Damit revolutionierte KNAUF die russische Bauwirtschaft, indem man flächendeckend den Trockenbau einführte.

Seither investierte KNAUF in Russland rund 1,6 Milliarden Euro, stellt seine Ausbaustoffe auf Gipsbasis in seinen inzwischen 17 russischen Unternehmen und sechs Vertriebsorganisationen mit insgesamt über 4.000 Beschäftigten her. Damit sind die Deutschen Marktführer in Russland bei Ausbaustoffen und modernen Bautechnologien. „Wir haben von Anfang an großen Wert darauf gelegt, in Russland nach den besten Methoden zu produzieren, mit einheimischen Rohstoffen und Mitarbeitern aus dem jeweiligen Territorium“, erklärte Knauf, der auch Honorarkonsul der Russischen Föderation ist „Bei der Herstellung unserer Erzeugnisse haben wir inzwischen einen Lokalisierungsgrad von nahezu 90 Prozent erreicht. Das ist angesichts von Sanktionen und Währungsinstabilität nicht nur ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft, sondern auch ein Grundprinzip unseres Unternehmens – die Nähe zum Kunden.“

Der Geschäftsführende Gesellschafter der internationalen KNAUF Gruppe, Manfred Grundke, machte deutlich, dass die Arbeit des Konzerns in Russland während der ganzen Zeit von den Behörden auf allen Ebenen in der Entwicklung seines Geschäftes unterstützt wurde und wird. Das sei nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich das Unternehmen in den Territorien seiner Präsenz auch in der sozialen Verantwortung sieht. So wird bei der Rekonstruktion von Kirchen geholfen, ebenso beim Ausbau von Schulen und Gesundheitseinrichtungen sowie bei der Förderung des Nachwuchs- und Breitensports in den Kommunen. Nach den Flächenbränden im Jahre 2013 stellte KNAUF Material für den Bau neuer Häuser für die Betroffenen zur Verfügung. „Natürlich gab es auch Schwierigkeiten, zum Beispiel mit der Bereitstellung von Infrastruktur in den Regionen, aber auch durch die Wirtschaftskrise und den Verfall des Rubels. Nun stabilisiert sich die Situation wieder und wir gehen unseren Weg in Russland weiter“, zeigte sich Grundke optimistisch.

Ein mustergültiges Beispiel für beiderseits vorteilhafte Wirtschaftsbeziehungen nannte Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder auf der Veranstaltung die Tätigkeit von KNAUF in Russland. Er forderte die europäischen Politiker und Unternehmer auf, stärker mit Russland zusammenzuarbeiten und sich mit diesem Ziel auch entschieden für die Aufhebung der Sanktionen einzusetzen.

Das bedeute nicht, dass er mit Allem einverstanden sei, was in und durch Russland geschieht. Aber Dialog und Kooperation seien am besten geeignet, um Probleme miteinander zu lösen. Europa brauche Russland und Russland brauche Europa. „Machen Sie die Probe aufs Exempel“, wandte er sich vor allem an die Wirtschaftsvertreter – „ich weiß, wovon ich rede“.

Die Gesellschaft KNAUF sei ein vorbildlicher Investor, würdigte der russische Industrieminister Denis Manturow das deutsche Unternehmen. Die Erzeugnisse für den russischen Markt würden überwiegend im Land hergestellt, wodurch in den vergangenen Jahren Tausende Arbeitsplätze entstanden seien. „In dieser historisch kurzen Zeit hat es das Unternehmen geschafft, dass praktisch auf allen Baustellen in Russland Baustoffe von KNAUF verwendet werden, die nach den neuesten Technologien hergestellt werden.“

Für seine besonderen Verdienste um die Entwicklung der Bauwirtschaft in der Russischen Föderation und um die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland überreichte der Minister dem Vorsitzenden des Eigentümerrates, Nikolaus Knauf, eine von Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew unterzeichnete Ehrenurkunde.

Der Geschäftsführer der KNAUF Gruppe GUS und Osteuropa, Janis Kraulis, versicherte, dass die Gesellschaft ungeachtet aller Schwierigkeiten und Marktschwankungen ihre Investitionstätigkeit in Russland fortsetzen wird. Als Beispiel nannte er die Eröffnung eines Werkes für Trockenmischungen mit rund 260 Arbeitsplätzen in der Region Samara am 1. Oktober. Noch in diesem Monat folgt eine weitere Produktionsstätte in der russischen Teilrepublik Mari El an der Wolga.

„Russland ist und bleibt für uns ein strategisch wichtiger Markt“, betonte der KNAUF-Manager.

[hh/russland.NEWS]

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