Die Internationale Energieagentur (IEA) meldet einen Rückgang der russischen Einnahmen aus dem Export von Öl und Ölprodukten im Oktober. Grund dafür sind neue Sanktionen und sinkende Preise, geht aus dem Monatsbericht der Agentur hervor.
Im Oktober beliefen sich die Einnahmen auf 13,1 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem Rückgang von 380 Millionen US-Dollar bzw. 2,3 Milliarden Dollar gegenüber dem Vormonat bzw. dem Vorjahr. Aus den Berichtsdaten geht zudem hervor, dass die physischen Exportmengen bis September auf 7,35 Millionen Barrel pro Tag (b/d) gesunken sind, das heißt um 150.000 b/d. Der Wert liegt 80.000 Barrel pro Tag unter den Daten für den gleichen Zeitraum des Jahres 2024.
Der Export von Erdölprodukten ging bis September um 40.000 Barrel pro Tag zurück und erreichte 2,3 Millionen Barrel pro Tag. Das sind 140.000 Barrel pro Tag weniger als vor einem Jahr. Der Export von Rohöl belief sich im September auf 5,05 Millionen Barrel pro Tag. Das entspricht einem Rückgang um 110.000 Barrel pro Tag und sind 70.000 Barrel pro Tag weniger als im Oktober 2024.
In dem Bericht heißt es: „Die Schäden an den Ölraffinerien könnten zu einer Verlängerung des Exportverbots für Benzin führen.“ Die Agentur geht außerdem davon aus, dass sich die seit dem 1. Oktober geltenden Exportbeschränkungen für Dieselkraftstoff auf Nicht-Produzenten ausweiten werden.
Wie im Bericht der IEA angegeben, führte der Preisverfall für russisches Öl zu einem Rückgang der Exporteinnahmen um 420 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vormonat. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Erdölprodukten stiegen hingegen aufgrund des Preisanstiegs für Gasöl um 40 Millionen US-Dollar.
Die Agentur behielt ihre Prognose für die Ölförderung in Russland bei 9,3 Millionen Barrel pro Tag bei, wies jedoch auf ein „erhebliches Risiko einer Verschlechterung der Prognose” hin.
Ebenso wies die IEA darauf hin, dass die Sanktionen der USA und Großbritanniens gegen die russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft Risiken für den globalen Energiemarkt bergen bergen. Am 10. November erklärte Lukoil einen Fall höherer Gewalt in einem der größten Ölfelder der Welt, West Qurna-2 im Irak, da die irakischen Behörden die Zahlungen an das russische Unternehmen ausgesetzt hatten. Die bulgarischen Behörden streben die Verstaatlichung der größten Raffinerie von Lukoil in Burgas an. Auch die rumänische Ölraffinerie Petrotel in Ploiești, die dem russischen Unternehmen gehört, könnte für einen begrenzten Zeitraum unter staatliche Kontrolle übergehen. All dies könnte laut dem Bericht die Lage auf den Energiemärkten Osteuropas erschweren.
Am 22. Oktober verhängten die USA Sanktionen gegen die Unternehmen Lukoil und Rosneft sowie 34 ihrer Tochtergesellschaften. Die Maßnahmen sehen die Einfrierung aller Vermögenswerte der Unternehmen in den Vereinigten Staaten sowie ein Verbot für amerikanische Organisationen, mit ihnen Geschäfte zu tätigen, vor. Ende Oktober bestätigte das russische Unternehmen gegenüber Reuters, dass es Käufer für seine Auslandsvermögen sucht und gegebenenfalls eine Verlängerung der Sanktionsfrist beantragen könnte, die es ihm erlaubt, bis zum 21. November bestimmte Transaktionen durchzuführen.

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