Laut dem State of Climate Action, einem jährlichen Bericht über den Klimawandel und die möglichen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten darauf, war 2024 ein Rekordjahr für den weltweiten Kohleverbrauch.
Der Bericht wird von der Denkfabrik World Resources Institute geleitet. In dem Dokument heißt es, dass „zwei Drittel der Emissionen im Energiesektor auf Kohle zurückzuführen sind, sodass es von entscheidender Bedeutung ist, ihren Einsatz zu verringern”. Die Experten stellen fest, dass der Anteil der Kohlekraft an der weltweiten Stromerzeugung leicht zurückgegangen ist – von 37 Prozent im Jahr 2019 auf 34 Prozent im Jahr 2024 –, in absoluten Zahlen jedoch aufgrund des Anstiegs der Gesamtstromnachfrage ein Rekordniveau erreicht hat.
Dennoch schmälert der anhaltende Wertverfall der Kohle auf dem Weltmarkt die Rentabilität der Kohleindustrie – auch der russischen. Die Kohleproduktion in Russland stagniert aufgrund sich verschlechternder Marktbedingungen. Die Exporte sanken im vierten Jahr in Folge, was auf den Druck der Sanktionen, steigende Logistik- und Produktionskosten sowie eine schwächere Marktnachfrage zurückzuführen ist. Der Gesamtrückgang der Ausfuhren ab 2021 betrug mehr als 40 Millionen Tonnen. Die Exportpreise für russische Kesselkohle sind im Vergleich zu 2022 um fast die Hälfte gesunken.
Die Sanktionen haben zu Komplikationen in der Exportlogistik und einem spürbaren Anstieg der Rabatte auf russische Kohle geführt. Im vergangenen Jahr erreichten die Preisnachlässe für russische Kraftwerkskohle auf der Route nach China 9 Prozent.
Dabei hat Russlands Kohleindustrie im Vergleich zu den führenden Exportländern niedrigere Produktionskosten und könnte bei entsprechender Regulierung rentabel sein.
Ein Experte von NEFT Research sieht die Russische Eisenbahn RZD in der Pflicht, die auf dem Kohlemarkt rentabel arbeitet. „Um eine gleichmäßige Rentabilität zu erreichen, müssen die Tarife der Russischen Eisenbahn sowie die Umschlagspreise gesenkt werden. Mit diesem Ansatz kann eine Gewinnspanne von 21 Prozent bei den Betriebskosten für alle Akteure erzielt werden“, so der Experte. Im Fall von RZD könnte ein regulatorisches Eingreifen erforderlich sein. Die Tarife müssten „um 32 Prozent gesenkt werden, um eine positive wirtschaftliche Entwicklung für alle Marktteilnehmer gewährleisten“.

Kommentare