Die nordöstliche chinesische Provinz Liaoning plant, die Einfuhren von russischen Energieträgern und Meeresfrüchten zu erhöhen. Dies kündigte der stellvertretende Sekretär der Provinzregierung auf dem 3. Russisch-Chinesischen Forum für Investitionsentwicklung und Handelskooperation in der Provinzhauptstadt Shenyang an.
Der Regierungsvertreter merkte an, dass Russland und China ihre industrielle Zusammenarbeit in komplementären Bereichen verstärken müssten. „Wir sollten die Importe von russischen Meeresfrüchten, Wasserprodukten, Energie- und Holzprodukten konsolidieren und ausweiten”, sagte er auf einer Sitzung zur russisch-chinesischen Handelskooperation.
Liaoning wiederum könne Produkte der Elektrotechnik, der Chemie, der Kunststoffindustrie und des Maschinenbaus exportieren. Er forderte Russland und China außerdem auf, in den Bereichen Hightech-Ausrüstung, Energie und Petrochemie zu investieren.
Am 23. Oktober berichteten Quellen der Nachrichtenagentur Reuters dass chinesische Staatsunternehmen ihre Ölkäufe aus Russland ausgesetzt haben, nachdem die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil verhängt hatten. Den Gesprächspartnern der Agentur zufolge werden PetroChina, Sinopec, CNOOC und Zhenhua Oil zumindest kurzfristig auf Offshore-Lieferungen von russischen Energieressourcen verzichten.
Das wird die Dynamik der Zusammenarbeit im Energiebereich zwischen der mandschurischen Provinz und dem Fernen Osten Russlands beeinflussen, aber nicht beenden.
Die an der Küste des Gelben Meeres gelegene Provinz Liaoning ist ein wichtiges Industrie- und Verkehrszentrum in China. Es verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur, darunter große Häfen wie Dalian und Yingkou, sowie ein ausgedehntes Eisenbahnnetz, was es zu einem strategisch günstigen Partner für Russland macht.
In der Metropolregion Shenyang leben 9 Millionen Menschen. In ganz Sibirien wohnen 37 Millionen auf 13 Millionen Quadratkilometern – in Liaoning sind es 43 Millionen auf 0,15 Millionen Quadratkilometern.
Die gemeinsame Grenze mit Nordkorea macht die mandschurische Provinz als chinesisches Sprungbrett nach Russland zusätzlich interessant.

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