Online-Shops Quelle und Otto verabschieden sich aus Russland

Online-Shops Quelle und Otto verabschieden sich aus Russland

Die Online-Shops für Bekleidung und Haushaltswaren von Otto und Quelle werden ihre Geschäfte in Russland einstellen, sagte Martin Shearer, Generaldirektor der Otto Group Russland, gegenüber Kommersant. Dies geschehe „im Einklang mit der globalen Strategie der Otto Group“.

Laut Shearer wird sich die Otto Group auf die Märkte deutschsprachiger Länder konzentrieren. Auch in anderen Ländern werden Onlineshops geschlossen. Gleichzeitig räumte er ein, dass die Otto Group mittelfristig mit dem Onlinehandel nach Russland zurückkehre.

Das Unternehmen werde Russland nicht vollständig verlassen und die Marken Bonprix, Witt und eSolutions weiterentwickeln. Letztere bietet Einzelhändlern und großen Marken wie Zarina, Befree und Ralf Ringer verschiedene Dienstleistungen an.

Laut Data Insight belegten Quelle.ru und Otto.ru insgesamt den siebten Platz bei Online-Verkäufen in russischen Bekleidungs- und Schuhgeschäften. Aber ihr Wachstum lag knapp über Null und so konnten sie mit den Marktführern Wildberries und Lamoda nicht mithalten.

So setzte Wildberries im Online-Verkauf vergangenes Jahr 63,8 Milliarden Rubel (etwa 844 Millionen Euro) um.  Bonprix kam auf 16,5 Milliarden Rubel (etwa 218 Millionen Euro), während Quelle und Otto zusammen nur 3,75 Milliarden Rubel (etwa 50 Millionen Euro) umsetzten.

Das Unternehmen nannte keine Umsätze aus diesem Segment des russischen Marktes. Der Nettogewinn aller Unternehmen in Russland belief sich nach Angaben von Shearer auf 259 Millionen Euro.

Das Gesamtvolumen des russischen Online-Einzelhandels im Jahr 2017 betrug 1 Billion Rubel (etwa 13,2 Milliarden Euro).

Die Otto Group ist seit 1990 in Russland tätig. Zu den Vermögenswerten gehören der Direct Catalog Service (Kataloge Otto, Witt, Bonprix), die Nadom-Gruppe und Quelle Russland (2009 erworben), sowie die in Twer ansässigen Firmen Logistic Business Service und Promopost.

[hub/russland.NEWS]

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